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1. Mittel- und Norddeutschland - S. 16

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 16 — und von widerlich säuerlichem Geschmack. An einer Stelle des Users und auch wohl unter dem Wasser entströmt dem Erdboden Kohlensäure, auch ein deutlicher Hinweis auf die vulkanische Natur des Landes. Der in stiller Waldeinsamkeit gelegene See, in dessen Nähe sich eine alte Benediktinerabtei mit einer prächtigen Kirche befindet, ist alljährlich das Ziel vieler Touristen. — Die andern Maare der Eisel sind bedeutend kleiner. Manche sind versumpft oder ganz ausgetrocknet. Andere hat man künstlich entwässert, und der Seeboden wird jetzt als Wiese oder Ackerland benutzt. Die Erzeugnisse der Vulkanischen Eifel. Das Gebiet der Vulkanischen Eisel besitzt gegenüber den andern Teilen des Hochlandes bedeutende Vorzüge. Die zahlreichen, meist bewaldeten Kegelberge verleihen ihm eine mannigfaltigere Gestalt, die wohltuend gegen die eintönigen Hochflächen absticht. Das Klima ist infolge der niedrigeren Lage bedeutend milder und der Ackerbau lohnender. Der Hauptvorzug des Gebietes aber besteht in seinen Bodenschätzen, die alle der vulkanischen Tätigkeit entstammen. Da ist zunächst die erkaltete Lava, die ein wertvolles Gestein liefert. Die bedeutendsten Brüche befinden sich bei Niedermendig, sö. von Andernach. Ein großer Lavastrom, der eine Dicke von 15—20 m besitzt, liegt hier unter einer mächtigen Decke von erhärteter Asche begraben. Dnrch diese hindurch hat man Gänge gehauen, die zu dem festen Gestein hinabführen. Die Lava besteht ans lx/2 bis 2 m dicken Säulen, die dicht aneinandersteheu. Die gebrochenen Steine werden durch einen Schacht nach oben befördert, wo sie dann weiter bearbeitet werden. Die besten finden Verwertung als Mühlsteine und werden weithin versandt. Weniger wertvolle benutzt man zu Treppenstufen, als Bau- und Rinnsteine. In den Felsenkammern der Lavabrüche herrscht das ganze Jahr hindurch eine sich fast gleichbleibende niedrige Temperatur. Deshalb machte man vor etwa 5s) Jahren den Versuch, eine ausgebeutete Grube als Bierkeller zu benutzen. Es zeigte sich, daß das Bier dadurch eine auffallende Kraft und Frische erhielt. Infolgedessen sind in der Gegend zahlreiche und große Brauereien entstanden- nicht weuiger als 30 Gruben werden jetzt als Bierkeller verwendet. Ein anderes wertvolles Produkt ist der Tuffstein oder Traß. Er besteht aus zusammengebackener vulkanischer Asche und enthält als Einschluß kleinere und größere Gesteinsstücke, die die Vulkane mit der Asche ausgeworfen haben. Er ist von gelbgrauer Farbe, läßt sich leicht bearbeiten und liefert, da er an der Luft härter wird, einen guten Baustein. Gemahlen, und dauu vorzugsweise Traß geuauut, gibt der Tuff einen ausgezeichneten Mörtel, der im Wasser erhärtet und darum bei Wasserbauten viel verwendet wird. Die größten Tuff- lager befinden sich im Brohltal, in das sich die Asche wahrscheinlich als ein gewaltiger Schlammstrom ergossen hat.
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