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1. Mittel- und Norddeutschland - S. 17

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 17 — Als drittes Produkt verdient der Bimsstein Erwähnung, ein sehr poröses und leichtes Gestein, das als feine Asche von den Vulkanen ausgeworfen und vom Winde weithin geführt worden ist. Die mächtigsten Lager findet man im Neuwieder Becken, wo ihre Ausbeutung eine lebhafte Industrie hervorgerufen hat. Der Bimssteinsand wird mit etwas Kalk vermischt und dann zu Steinen gepreßt, die ein gutes und billiges Material für den Hausbau abgeben. Die Steine werden zu Millionen weithin versandt. Von Bedeutung ist ferner das Vorkommen von schwarzem Schiefer, der meist als Dachschiefer Verwendung findet, und von Basalt, der einen guten Pflasterstein abgibt und besonders als Kleinschlag zu Steindecken der Landstraßen verbraucht wird. Sehr reich ist endlich die Vulkanische Eisel an Mineralquellen. Doch finden sich solche auch in andern Teilen des Gebirges. Gemeinsam ist allen der starke Gehalt an Kohlensäure, wodurch das Wasser einen angenehmen, erfrischenden Geschmack erhält. Von manchen Orten, wie z. B. Gerolstein, Remagen und Roisdorf bei Bonn, wird viel Mineralwasser verschickt. Allein vom Apollinaris- brnnnen in Remagen beträgt der tägliche Versand gegen 50000 Krüge und Flaschen. Einige Orte mit besonders heilkräftigen Quellen, wie Bertrich, in einem Seitentale der Mosel, das schon genannte Neuenahr und Aachen, sind berühmte Bäder geworden. Die Ville. In der Gegend von Bonn zweigt sich von der Eiset ein flacher Höhen- zng ab, der sich in nw. Richtung weithin in die Ebene hinein erstreckt und an der Westseite vom Tale der Erst begrenzt wird. Das ist die Ville. Ihr Ostabhang ist von außerordentlicher Fruchtbarkeit, und die Bewohner haben den Boden vorzüglich aus- genützt. Es wird hauptsächlich Gartenbau getrieben, und dessen Erzeugnisse, Gemüse aller Art, Beeren, besonders Erdbeeren, und Obst, werden in ungeheurer Menge auf den Markt der großen Rheinstädte Bonn und Köln gebracht, wo zugleich Großhändler von auswärts, namentlich aus dem Wupper- und Ruhrgebiete, ihre Einkäufe besorgen. In ihrem Innern birgt die Ville große Braunkohlenlager, die den Bewohnern der um- liegenden Landschaften ein billiges Heizmaterial liefern und in neuester Zeit besonders von Brikettfabriken ausgebeutet werdeu. Die Aachener Gegend. Das Hohe Venn fällt im N. zu einem lieblichen Hügellande ab, in dessen Mitte die Stadt Aachen liegt. Hier befinden sich große Steinkohlenlager, die sich noch weithin nach W. erstrecken und ihrem größten Teile nach zu Belgien gehören. Auch Eisen-, Blei-, Zink- und Kupfererze werdeu gewonnen. Daher ist die Gegend zu einem wichtigen und dichtbevölkerten Jndnstriebezirke geworden, in dem sich ein Fabrikort an den andern reiht. Neben dem Metallgewerbe ist anch die Tnchfabrikatioit von Bedeutung. Aachen (143 000 E.), die größte Stadt des Gebiets, liegt in einem weiten Kesseltale und verdankt seine Entstehung wohl den hier sprudelnden warmen Quellen, die schon von den Römern benutzt wurden. Als der eigentliche Gründer der Stadt ist Karl der Große anzusehen, der den Ort besonders wegen seiner Heilquellen liebte. Er machte Aachen zur Fick. Ii. Band. 2
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