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1. Mittel- und Norddeutschland - S. 30

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 30 — besucht, die aus allen Teilen Enropas zusammenströmen, und wird darum mit Recht als Luxusbad bezeichnet. Ein ebenfalls sehr vornehmer Badeort ist Homburg vor der Höhe (10000 E.), in der Nähe des Gr. Feldberges, ntt>. von Frankfurt. Die Zahl der Badegäste beträgt hier jährlich 12000, wovon etwa ein Drittel Engländer sind, die Homburg vor allen Bädern Deutschlands den Vorzug geben. Von den andern Badeorten sind die wichtigsten Ems im Lahntale, Nauheim am N.-O.-Fuße des Taunus, Sodeu, Laugeuschwalbach und Schlangenbad im sw. Teile des Gebirges. Besonders erwähnt zu werden verdient Niederselters an der Bahnstrecke von Wiesbaden nach Limburg a. d. Lahn, dessen Quellen das allbekannte Selterswasser liefern, von dem jährlich über 4 Mill. Krüge versandt werden. b. Die Entstehung der Quellen, insbesondere der Mineralquellen. Allgemeines. Von dem Wasser, das als Regen oder Schnee zur Erde niederfällt, fließt ein Teil sofort an der Oberfläche wieder ab. Ein anderer Teil verdunstet oder wird von den Pflanzen aufgesogen, die es allmählich auch wieder an die Atmosphäre zurückgeben. Der Rest, im Durchschnitt etwa ein Drittel, dringt in den Erdboden ein, verschwindet damit aber nicht auf immer, sondern tritt in den Quellen, oft weit von seinem Ursprünge, wieder zu Tage. Em kleiner Bruchteil freilich wird für längere Zeit, vielleicht auch dauernd, in der Erde festgehalten, indem er bei der Umwandlung Wasser- freier in wasserhaltige Mineralien aufgebraucht wird. Das Grundwasser. Die obersten Erdschichten sind meist von lockerer, loser Be- schafsenheit, von unzähligen feinen Adern und Rinnen durchzogen. Aber auch das feste Gestein ist häufig rissig, hat Spalten und Klüfte. So findet das Regenwasser überall Wege, durch die es in die Erde einsickern und oft bis in große Tiefen vorzudringen vermag. Es gibt aber auch wenig durchlässige und undurchlässige Erdschichten, zu denen insbesondere Lehm, Ton, Mergel und die meisten kristallinischen Felsarten gehören. Trifft das einsickernde Wasser auf eine folche Schicht, so staut es sich über ihr, und das darüber lagernde Erdreich wird wie ein Schwamm von ihm durchtränkt. Das ist das Grundwasser, das fast nirgends dem Boden ganz fehlt. Breitet es sich über einer wagerechten oder schüsselförmig vertieften Schicht aus, so gleicht es einem ruhigen See; bei geneigten Schichten dagegen bewegt es sich langsam in der Richtung der Abdachung, und es entstehen mitunter förmliche Grundwasserströme. Die Höhe des Grundwassers ist starken Schwankungen unterworfen. Den jeweiligen Stand gibt der Spiegel unserer Brunnen an, die fast alle vom Grundwasser gespeist werden. In regenreichen Zeiten kann das Wasser bis fast an die Erdoberfläche emporsteigen, in Perioden großer Trocken- heit sinkt es so tief, daß viele Brunnen versiegen. Nicht alles Grundwasser indes stammt aus den Niederschlägen. Auch von Flüssen und von Seen dringt Wasser durch die Ufer- Wandungen und durchnäßt größere und kleinere Gebiete. Brunnen in der Nähe von London zeigen sogar deutlich die Ebbe und Flut in der Themse. Die Quellen. Wir haben nun die Bedingungen zu untersuchen, unter denen das von der Erde aufgesogene Wasser an der Oberfläche wieder zum Vorschein kommt. Die nebenstehenden schematischen Durchschnitte sollen die wichtigsten Fälle erläutern. Bei Fig. 8 a bezeichnet der obere, hellere Teil eine durchlässige Erdschicht, die auf einer geneigten nn- durchlässigen Grundlage ruht. Auf dieser sammelt sich das eingedrungene Wasser und bewegt sich dann langsam seitwärts, bis es am Abhange des Berges bei Qu als Quelle hervorsprudelt. Daß es nicht gleichmäßig am ganzen Schichtrande entlang aus der Erde rieselt, hat seinen Grund in den mancherlei Unebenheiten der Unterlage oder in Spalten,
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