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1. Mittel- und Norddeutschland - S. 41

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 41 — Die erste im Bergischen Lande wie überhaupt in Deutschland angelegte Talsperre größeren Maßstabes ist die im Eschbachtale bei Remscheid, die 1889—91 mit einem Kostenaufwaude von 1850000 Jk erbaut wurde und 1000000 cbm Wasser saßt. Da sie sich vorzüglich bewährte, so wurde in kurzer Zeit noch eine ganze Reihe ähnlicher Aulagen geschaffen, auch in andern Gegenden Deutschlands. Ein anschauliches Bild einer solchen Talsperre führt uns Fig. 11 vor Augen. Wir sehen vor uns eins der tiefen und schmalen Täler, wie sie für das Bergische Land so charakteristisch sind. Eine gewaltige Mauer, die im Bogen angelegt ist, um dem Drucke des Wassers besser widerstehen zu können, hat den Bach zu eiuem ansehnlichen See gestaut. Die beiden Türme enthalten Vorrichtungen zum Emporziehen von Schleusen, um das Wasser in gewünschter Menge ablassen zu können. An einer Seite, auf dem Bilde aber nicht sichtbar, befindet sich ein Abflußkanal, durch den das Wasser abströmt, wenn in regenreichen Zeiten eine Überfüllung des Beckens Fig. u. Die Solinger (Lalfperre. droht. — Die größte aller bis jetzt angelegten Talsperren in Deutschland ist die im Urft- tale in der n. Eifel. Die Sperrmauer, zu der 160000 cbm Steine verwendet wurden, hat eine Höhe von 52 m, und das Staubecken faßt 451/2 Mill. cbm Wasser. Die Talsperren dienen verschiedenen Zwecken: 1. Sie liefern Wasser als Triebkraft für industrielle Anlagen. 2. Sie werden zur Erzeugung von Elektrizität ausgenutzt. So befinden sich an der Urfttalsperre 8 Turbinenanlagen, die zusammen eine elektrische Energie von 16000 Pferdekräften produzieren, die durch ein Drahtnetz von über 300 km Länge gewerblichen Betrieben und Beleuchtuugszweckeu dienstbar gemacht wird. 3. Manche der Wasserbecken versorgen zugleich die benachbarten Städte mit Trinkwasser (Rem- scheid, Chemnitz). 4. Die Talsperren verhüten in manchen Gegenden verheerende Über- schwemmungen, indem sie die bei starken Regengüffen und bei der Schneeschmelze ab- strömenden Gewässer auffangen und erst nach und nach wieder abgeben. (Vgl. I, S. 100; 64).
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