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1. Mittel- und Norddeutschland - S. 56

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 56 — den Haupttälern bewegt sich auch seit alters ein lebhafter Verkehr, der durch die Schiffbarkeit der Flüsse und in neuerer Zeit durch die Eisenbahnen wesentlich unterstützt wird. Daher treffen wir hier auch auf eine dichte Bevölkerung und eine Menge von blühenden Dörfern und Städten, deren viele auf eine große geschichtliche Vergangenheit zurückblicken können. Industrie. Eine besondere Bedeutung hat aber das Rheinische Schiefer- gebirge durch seine Bodenschätze erlangt, durch die'es in den letzten Jahrzehnten zu einem der wichtigsten Jndnstriebezirke der Welt geworden ist. An drei Stellen, an der Saar, bei Aachen und an der Ruhr, finden sich große Kohlen- lag er; das Lahn- und Sieggebiet sind reich an Eisenstein und Erzen. Mit dem Bergbau ist in diesen Gegenden das Eisengewerbe in gewaltiger Ausdehnung emporgeblüht. An der Wupper und am Niederrhein ist die Spinn- und Webeindnstrie heimisch. Dazu kommen noch kleinere Gewerbe mannig- sacher Art. Die vulkanischen Gegenden, wie die Eifel und das Siebengebirge, liefern treffliche Bau st eine, im Westerwalds blüht das Töpfergewerbe, im Hunsrück gibt es Achatschleisereieu, und endlich haben zahlreiche Mineral- quellen, besonders in und am Taunus und in der Eifel, eine Menge von Badeorten ins Leben gerufen. Rückblick auf frühere Zeiten. Die deutschen Rheinlande, die wir jetzt ganz kennen gelernt haben, sind zuerst von den Römern kultiviert wordeu. Cäsar machte den Rhein zur Grenze gegen Germanien. Später wurde noch der größte Teil des Landes in dem Winkel zwischen Rhein und Donau, das heutige Baden und Württemberg, ein Teil der Mainebene und der Taunus, zum römischen Reiche gezogen und durch den sog. Psahlgraben gegen Einfälle der Germanen geschützt. Blühende Gemeinwesen erhoben sich überall, und ein großer Teil der heutigen Rheiustädte ist römischen Ursprungs. Das ganze Mittelalter hindurch bildeten die Rheinlande den wichtigsten Teil des Deutschen Reiches. Vier von den sieben Kurfürsten hatten hier ihren Sitz: der Pfalzgraf vom Rhein und die Erzbischöse von Mainz, Trier und Köln. In Frankfurt wurden die Kaiser gewählt, in Aachen gekrönt, und in Speyer liegen ihrer viele begraben. Hier war die Kultur am weitesten vorgeschritten, hier lagen die größten und reichsten Städte Deutschlands, hier wurden die herrlichsten unter den großen Domen Deutschlands erbaut. Mit dem Emporkommen Preußens und der Errichtung des neuen Deutschen Reiches ist allerdings der politische Schwerpunkt nach dem O. verlegt worden. Aber auch heute noch nehmen die Rheinlande durch die Fülle ihrer landschaftlichen Schönheiten, den unermeßlichen Reichtum ihrer Er- zeuguiffe und die Dichte ihrer Bevölkerung die erste Stelle unter den Landschaften Deutschlands ein, und mit Recht hat man sie als die „Perle Deutscher Laude" bezeichnet. Staatliche Zugehörigkeit. Das Rheinische Schiefergebirge gehört fast ganz zum Königreiche Preußen. Drei Provinzen haben daran teil: die Rheinprovinz, Westfalen
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