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1. Mittel- und Norddeutschland - S. 99

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 99 — Jahrhundert brachte einen neuen Aufschwung. Als Handelsstadt ist es ein Hauptplatz für den Versand von Zucker, Kochsalz, Kalisalzen und Chemikalien; über Hamburg bezieht es Kohlen, Petroleum und Kolonialwaren, die es weithin ins Binnenland vertreibt. Zahl- reiche Eisenbahnen laufen hier zusammen, und der jährliche Schiffsverkehr beträgt über 2 Mill. t. Neben dem Handel ist die Industrie aufgeblüht. Von Bedeutung sind ins- besondere die Zichorien- und Zuckerfabriken, große Eisengießereien und Maschinenbau- anstellten. In dem benachbarten Buckau das große, seit 1893 der Firma Krupp gehörige Grusonsche Eisenwerk, das Hervorragendes in der Herstellung von Panzerplatten leistet. Magdeburg ist auch heute noch eine wichtige Festung. Der alte Befestigungsgürtel, der die Entwicklung der Stadt hinderte, ist zwar beseitigt, dafür aber ist die Stadt jetzt von 13 weit vorgeschobenen Forts umgeben. 16. Geologisches. a. Allgemeines» Die Randgebirge Thüringens, der Harz und der Thüringer Wald, bestehen durch- weg aus sehr alten Gesteinen. Der Frankenwald setzt sich ganz aus Grauwackeu und Ton- schiefern der Silur- und Devonzeit zusammen, wie das Rheinische Schiefergebirge, mit dem er auch in seinem Bau große Ähnlichkeit hat. Dasselbe gilt vom Harze, nur daß hier au einigen Stellen mächtige Granitmassen ans dem Grauwackengestein hervorragen, wie z. B. der Brocken, der ganz aus Granit besteht. Eine mannigfaltigere Zusammen- setzuug zeigt der eigentliche Thüringer Wald. Neben Schichten des sog. Rotliegenden, die der Permformation angehören, finden sich vorwiegend Eruptivmassen, unter denen der Porphyr vorherrschend ist. Aus solchem bestehen die höchsten Kuppen, wie der Juselsberg und der Beerberg. Dieser verschiedenartigen Zusammensetzung aus härteren und weicheren Gesteinen verdankt der Thüringer Wald seinen Formenreichtum. Wie im Rheinischen Schiefergebirge, so haben wir auch im Harze und im Thüringer Walde einen Rest der schon mehrfach erwähnten Mitteldeutschen Alpen vor uns. (I, 207; 170. Ii, 53.) Überall sind die Gesteine in Falten zusammengeschoben, die nicht der heutigen Streichrichtung der Gebirge entsprechen, sondern quer zu ihr verlaufen. Wie dieses Gebirge abgetragen und mehrfach vom Meere bedeckt wurde, ist schon früher dar- gelegt worden. (S. 54.) Die heutigen Gebirge sind Horste, an denen das Land rings abgesunken ist, und ihre jetzige Form erhielten sie durch die zerstörenden Kräfte der Wärme und des Wassers, durch die die jüngeren Gesteinsschichten abgetragen und die Täler ausgegraben wurden. Die Thüringer Hochebene ist also eine eingesunkene Landscholle, in der die alten Erdschichten in der Tiefe vergraben liegen. Sie besteht wie das Schwäbifch-fränkische Stufenland und Höffen (I, 207; 171. Ii, 69) aus Ablagerungen der Triaszeit und zwar so, „daß der Buntfaudsteiu in breitem Umring frei die Oberfläche bildet, der Muschelkalk ihn nach innen zu überlagert und seinerseits im Kern des Landes vom Keuper bedeckt wird." Als diese Schichten sich bildeten und auch noch früher, muß es mehrmals vor- gekommen sein, daß kleinere Meeresteile von der offenen See abgeschnitten wurden und dann austrockneten. Auf diese Weise entstanden die großen Gips- und Salzlager, von denen wir schon gesprochen haben. b. Über Erzlagerstätten. Die Metalle kommen in der Erde nur selten rein oder gediegen vor. Gewöhnlich sind sie mit andern Stoffen chemisch verbunden und vermengt. Man nennt solche Zu- 7*
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