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1. Mittel- und Norddeutschland - S. 128

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 128 — des böhmischen Kammes, der Korkonosch (d. h. Halsträger), dessen ö. Fortsetzung, der Ziegenrücken, links in der Mitte eben erkennbar ist. Die Einsattlung zwischen beiden deutet das Quertal an, in dem die Elbe nach S. fließt. Diese hat ihre Quelle aus der Elbwiese, eilt schäumend die Abhänge hinab, bildet, ans nnserm Bilde rechts unten z. T. sichtbar, den hohen Elbsall und fließt daun in der Schlucht auf der Mitte des Bildes am Fuße des Korkouosch entlaug dem schon erwähnten Durchbruchstale zu. Der bewaldete Rücken im Vordergrunde links ist ein Ausläufer des n. Kammes. Das Riesengebirge ist nur etwa 30 km laug und fast ebenso breit. Seine Flächenausdehnung ist also gering. Dagegen übertrifft es an Höhe alle übrigen Gebirge Deutschlands, ausgenommen die Alpen. Der n. Kamm hat eine Durch- schuittshöhe von 1300 in, und seine Gipfel ragen noch 200—300 m darüber empor. Verschiedene Abdachung. An der Südfeite ist dem Riesengebirge eine all- mählich niedriger werdende Berglandschaft vorgelagert. Wenn man daher von Böhmen aus dem Gebirge zuwandert, fo sieht man wohl ansteigendes Land, Bergzüge und Bergkuppen vor sich, aber da meist ein Zug den andern verdeckt, so wird man nirgends durch eiueu Gesamtaublick des Riesenwalles überrascht, und man bekommt keinen richtigen Eindruck von seiner wirklichen Höhe. Ganz anders ist es aus der schleichen Seite. Schon aus weiter Ferue, bei Buuzlau oder Liegnitz, sieht man am s. fernen Horizonte eine blaue Wand sich erheben. Wahrhaft überwältigend aber ist der Anblick in der Nähe. (S. das Bild von Lehmann.) Steht man z. B. auf einem der Höhenzüge n. von Hirschberg, „so sieht man vor sich einen weit ausgebreiteten Talkessel, erfüllt mit unzähligen Hügeln, niedrigen Bergen und weiten ebenen Flächen. Überall tauchen freund- liche Häusergruppen zwischen üppigen Feldern und grünenden Wäldern auf. Eiu weißlicher, überaus zarter Schleier — es ist am Nachmittage eines schönen Sommertages — hüllt die ganze Landschaft ein, über die das herrliche Gestirn des Tages hellen Glanz verbreitet. Weit mehr als dieses alles aber fesselt uuseru Blick die sich fern am Horizonte erhebende Mauer des majestätischen Riesengebirges. Scheinbar fast senkrecht steigt sie 1000 —1300 m über die vorliegende Landschaft zum Himmel empor, von dem sie sich durch ihre Bläue, die durch eiueu zarten weißen Schleier etwas gemildert wird, malerisch abhebt. Das Auge kann sich nicht satt sehen an der Verschiedenheit der Formen und der Mannigfaltigkeit der Schattierungen". Kein anderes deutsches Mittelgebirge macht eiuen solch gewaltigen Eindruck auf den Beschauer. Es ist in der Tat ein Riese unter den Gebirgen Deutschlands und führt daher seinen Namen mit Recht. Der Kamm. „Auch eine Wanderung über den Kamm des Riesengebirges hat im deutschen Mittelgebirge kein Seitenstück. Der Thüringer Wald ist anch ein Kammgebirge; aber man wandert auf dem Reuusteige, der darüber hinführt.
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