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1. Mittel- und Norddeutschland - S. 188

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
188 — d. Die Dammkultur. In neuerer Zeit hat noch eine andre Art der Moorkultur rasch Verbreitung gefunden. Sie ist weniger mühsam und kostspielig als die Fehnwirtschaft, gleichwohl aber sehr lohnend. Es ist die sog. Damm- knltnr. Die anzubauende Moorstrecke wird zunächst trockengelegt, indem man sie durch tiefe Gräben in 20—30 m breite Streifen oder Dämme teilt. Um die Moorpflanzen zu ersticken, überdeckt man diese Dämme etwa 10 cm hoch mit schwarzem Torf, den man den ausgeworfenen Gräben entnimmt. Auf die noch feuchte Moorschicht kommt eine gleich dicke Schicht Sand. Kann dieser nicht aus den Gräben gewonnen werden, so muß er mit Feldbahnen herbei- geschafft werden. Der Sand wird dann mit Kainit (S. 95) n. a. künstlichen Düngemitteln vermischt, wodurch eine fruchtbare Ackerkrume entsteht. Durch Urbarmachung der Moore kann in Deutschland noch viel fruchtbares Ackerland geschaffen werden. Bis jetzt sind erst verhältnismäßig geringe Flächen nutzbar gemacht. Was hindernd im Wege steht, sind namentlich die großen Kosten, die erst nach einer Reihe von Jahren einen lohnenden Gewinn in Aussicht stellen. Darum haben sich die Regierungen der Sache angenommen. In Preußen besteht eine „Zentral-Moorkommission", die für die Erschließung der Moore durch Kanäle und Besiedeluug tätig ist. Auch ein Verein znr Förderung der Moor- kultur ist im Deutschen Reiche tätig. So ist die Hoffnung berechtigt, daß mit der Zeit die häßlichen und wertlosen Moorslächen verschwinden und in srucht- bares Ackerland umgeschaffen werden. c. Die Flüsse des Westdeutschen Tieflandes. Die beiden wichtigsten Flüsse des Westdeutschen Tieflandes sind die Ems und die Weser. Die Ems, dereu Oberlauf wir bereits kennen (S. 52), ist nur 330 km lang und gehört ganz dem Tieflande an. Nachdem sie bei Rheine die letzten Ausläufer des Teutoburger Waldes durchbrochen hat, tritt sie in die Provinz Hannover ein. Ihr Lauf hat jetzt bis fast zur Müudung n. Richtung. Bis Papenburg (S. 187) fließt sie durch einen öden, sandigen Landstrich, der das Bonrtanger Moor vom Saterlands scheidet. In der Mitte dieser Strecke, bei Meppen, erhält sie ihren größten Nebenfluß, die Hase, die vom Teuto- burger Walde kommt, und an der Osnabrück liegt. (S. 68.) Von Papen- burg au durchfließt die Ems die herrlichen Marschen Ostfrieslands und ergießt dann in breiter Mündung ihre Gewässer in den Dollart. Die Ems ist ihres ruhigen Laufes wegen zur Schiffahrt gut geeignet. Doch war der Verkehr auf ihr, die untere Strecke von Papenburg au aus- genommen, nicht bedeutend, da sie weithin durch unfruchtbare Moor- und Heide- gegenden fließt. Das ist feit der Eröffnung des Dortmund-Ems-Kanals im Jahre 1899 (S. 45) anders geworden. Der Kanal erreicht die Ems
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