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1906 -
Dresden
: Bleyl & Kaemmerer
- Autor: Fick, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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eine Tragfähigkeit von 2070 t haben (der größte Schleppkahn sogar 2340 t), gehen die
der Elbe nicht über 1100 t hinaus. (©. 190). Im Vergleich zum Rheine und zur Elbe
haben die beiden andern Flüsse Westdeutschlands nur eine geringe Bedeutung. Die Weser
hat einen viel kürzeren Lauf; sie fließt meist durch wirtschaftlich wenig entwickelte Land-
fchaften, es fehlen ihr bis jetzt die Kanalverbindungen, und ihre Tiefe ist gering, so daß
sie von Minden aufwärts nur für kleine Kähne von 3/4 m Tiefgang befahren werden
kann. Ihr Verkehr beträgt nur etwa 1/20 von dem der Elbe. Indessen wird die geplante
Stromregulierung und die Verbindung mit dem Rhein-Leine-Kanal für die Weserschiffahrt
einen bedeutenden Aufschwung bringen. (S. 264.) Die Ems, die wegen ihres schwachen
Gefälles und ihres Wasserreichtums gut schiffbar ist, hat erst durch die Eröffnung des
Dortmund-Ems-Kanals eine erhöhte Bedeutung gewonnen. (S. 188.) Die Flüsse Ost-
dentschlands sind als Verkehrsstraßen ungünstiger gestellt, weil sie in ein Binnenmeer
münden und im Winter oft auf längere Zeit zufrieren. Die Dauer der mittleren Eis-
bedecknng beträgt im Durchschnitt für den Rhein bei Köln 21 Tage, für die mittlere Elbe
45 Tage, für die obere Oder 80 Tage, in Pommern 100 Tage, für die Memel bei Tilsit
134 Tage. Den Hauptverkehr hat die Oder (S. 237); die Weichsel (S. 228) und die
Memel (S. 231) kommen in erster Linie für den Holzversand in Betracht. Die Donau
ist zwar ein wasserreicher Strom, hat aber als Schisfahrtsstraße in Deutschland uur eine
geringe Bedeutung. Die Zuflüsse aus den Alpen sind bis auf den Inn nicht schiffbar und
führen ihr viel Geröll zu, das Gefälle ist sehr ungleichmäßig, der Mittel- und Unterlauf
gehört fremden Staaten an, und zudem führt der Fluß zu dem ozeanfernen Schwarzen
Meere. Schiffbar wird die Donau bei Ulm, doch beginnt ein etwas regerer Verkehr erst
bei Regensburg. — Die folgende Tabelle gewährt eine Übersicht über die Lauflänge und
die Schiffbarkeit der deutschen Flüsse.
Länge Schiffbar Länge Schiffbar
in 1cm: km: in km: km:
1. Rhein 1225 886 Saale 364 160
(721 i. D.) Schw. Elster 200 60
Mosel 505 390 Havel 356 330
Neckar 397 188 5. Eid er 188 140
Main 495 390 6. Trave 112 40
Lahn 218 110 7. Warnow 128 37
Sieg 131 20 Q 00 905 769
Ruhr 235 75 Warthe 712 368 (i. D.)
Lippe 255 226 Netze 340 230
2. Ems 330 224 Peene 110 100
3. Weser (mit Werra) 711 508 9. Weichsel 1050 239 (i. D.)
Fulda 195 100 10. Pregel 133 133
Aller 162 113 (ohne Qnellflüsse)
Leine 185 100 11. Memel 790 340
4. Elbe 1165 866 (112 i. D.) 2626
(742 i. D.) 12. Donau 2850
Mulde 345 (570 i. D.) (356 i. D.)
Kanäle. Der Wert der natürlichen Wasserstraßen wird noch bedeutend er-
höht durch die zahlreichen Kanäle, die besonders im Tieflande die großen
Flußsysteme miteinander verbinden. Eine Zeitlang, nach dem Aufkommen der
Eisenbahnen, ist der Kanalbau vernachlässigt worden. In den letzten Jahrzehnten
hat man ihm aber wieder erhöhte Aufmerksamkeit zugewendet. Die Wasser-