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1. Europa - S. 123

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
123 gänzlich verödet und nur von einem Hirten bewohnt, war wie Delphi ein nationales Heiligtum der alten Griechen mit einem vielbesuchten Tempel Apollos. Naxos (450 qkm) liefert große Mengen trefflicher Südfrüchte und enthält die besten Schmirgellager der Erde. Paros ist berühmt durch seinen feinen Marmor. Saritorin oder Thera (Abb. 32) ist eine kleine vulkanische Inselgruppe. Sie besteht aus einer großen und zwei kleinen ring- förmig geordneten Inseln, die mit Ausnahme des 560 m hohen Eliasberges aus Lava und Tuffschichten aufgebaut sind und nach innen in jähen, 250—400 m hohen Wänden abstürzen, sich nach außen dagegen sehr sanft abdachen. Sie bilden die Reste eines durch Explosionen oder Einbruch zerstörten Kraterwalles aus vorgeschichtlicher Zeit. Die im Innern des Kessels liegenden Jnselchen, die aus nacktem, zackigem Felsgestein und braun- roten Aschenkegeln bestehen, sind erst später durch Ausbrüche entstanden, deren letzte von 1866 bis 1870 stattgefunden haben. Den s. Abschluß des Ägäischen Meeres bildet die große, langgestreckte Insel Kreta oder Kandia (8600 qkm, 300000 E.). Sie gehört einem sonst aus kleinen Eilanden bestehenden Jnselbogen an, der sich von Kythera nach Klein- asien hinüberzieht und aus Trümmern des hier versunkenen Dinarischen Gebirges besteht (S. 92). Die Insel ist 260 km lang und enthält drei mächtige, bis nahezu 2500 m ansteigende Gebirgsstöcke, die durch niedrigeres Gebirgsland mit- einander verbunden sind. Die Gebirge bauen sich überwiegend aus Kalkgestein auf, sind weithin verkarstet und größtenteils entwaldet. Nach S. zu fallen sie steil zu einer fast hafenlosen Küste ab, während die bevorzugte Nordseite fruchtbares Hügelland und eine reichgegliederte Küste besitzt. Im Altertum war Kreta eine Stätte hochentwickelter Kultur; später aber, namentlich unter der türkischen Herrschaft, ist es arg heruntergekommen, und erst neuerdings, seit es unter der Statthalterschaft eines griechischen Prinzen steht, beginnt es sich wieder zu heben. Die Bewohner, größtenteils Griechen, bauen Oliven, Wein, Südfrüchte, Johannis- brot usw. In den Gebirgen kann fast nur Viehzucht getrieben werden. Die Hauptorte, Kansa (25000 E.) und Kandia (23000 E), liegen an der Nordküste. Das Klima. Infolge der weit nach S. vorgeschobenen Lage hat Griechen- land ein viel wärmeres Klima als der n. Teil der Balkanhalbinsel. Die ge- ringere Breitenentwicklung und reiche Gliederung des Landes lassen außerdem den Einfluß des Meeres stärker hervortreten, wodurch die Gegensätze zwischen Sommer und Winter gemildert werden. Doch haben die bergumschlossenen Landschaften des Innern, namentlich Thessalien, in höherem Grade noch Arkadien, sehr große Wärmeschwankungen (— 9 bis -f 40 °). Auch an der Ostseite sind die Temperaturunterschiede größer als an der Westseite. In den Küsten- gegenden beträgt das Jahresmittel 17—19, das des Januars 8—10, des Julis 26—28°. In Athen steigt die Wärme häufig auf 40 °; doch bringt auch fast jeder Winter Frost. Schnee fällt überall, in den Ebenen allerdings nur an wenigen Tagen, und die Sonne leckt ihn gleich wieder weg; aber die hohen Berge glänzen den größten Teil des Jahres im Schneemantel. Die
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