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1. Europa - S. 307

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
307 und ist auch dem Schwedischen so nah verwandt, daß sich ein Däne und ein Schwede ohne große Schwierigkeit in ihrer Muttersprache miteinander unter- halten können. Fast sämtliche Bewohner gehören der lutherischen Kirche an. Nur 5000 Katholiken und 3500 Juden wohnen im Lande. Die Volks- bildung steht sehr hoch. Schon 1814 wurde der allgemeine Schulzwang ein- geführt, und neuerdings sucht man das Geistesleben der Landbevölkerung noch durch „Volkshochschulen", Vortragsreihen, die im Winter auf den Dörfern abgehalten werden, zu heben. Viele Bauern haben die landwirtschaftliche Hochschule besucht. Auch auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft hat das dänische Volk Bedeutendes geleistet. Namen wie die des Bildhauers Thorwaldsen, der Dichter Holberg und Öhlenschläger, des Naturforschers Oerstedt, des Sternforschers Tycho de Brahe u. a. sind weltbekannt. Der Staat. Seit 1849 ist Dänemark eine erbliche, eingeschränkte Monarchie. Der König teilt die gesetzgebende Gewalt mit dem Reichstage, der aus zwei Kammern, dem Folkething (Unterhaus) und dem Landsthing (Oberhaus), besteht. Das stehende Heer zählt 10000 Mann, die Kriegs- flotte, die unter den Flotten der Erde an 18. Stelle steht, 23 Schiffe, darunter 5 Küstenpauzer und 4 geschützte kleine Kreuzer, mit einem Gehalt von 21000 t. Das Heutige Dänemark ist nur der Rest eines in früheren Zeiten viel größeren Reiches. Seit dem Ausgange des Mittelalters gehörten zu ihm auch das s. Schweden, Norwegen und Schleswig-Holstein. Lange Zeit war es die führende Macht des Nordens, und nach dem Niedergänge der Hansa, bevor Holland und England emporkamen, besaß es die unbestrittene Herrschaft über die Nord- und Ostsee. Nach der unglücklichen Teilnahme am Dreißigjährigen Kriege aber ging es mit seiner Macht abwärts. 1658 verlor es Südschweden, 1814 Norwegen und 1864 Schleswig-Holstein. Den schwersten Schlag aber, der seine Stellung als Seemacht fast vernichtete, erlitt es im Jahre 1807, als die Eng- länder Kopenhagen belagerten und seine gesamte Kriegs- und Handelsflotte zerstörten. Erst seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts hat sich das kleine, tüchtige Volk wieder empor- gearbeitet und einen ehrenvollen Platz unter den Kulturvölkern erworben. 3. Die dänischen Nebenländer. a) Die Färöer. (1400 qkm, 16000 E., 12 auf 1 qkm). Lage, Bodengestaltung. Die Inselgruppe der Färöer liegt 300 km nw. von Schottland und wird vom 62. Breitenkreise geschnitten. Sie besteht aus 25 Inseln von denen 17 bewohnt sind. Die größte, Strömö, erreicht nicht einmal 400 qkm. Alle diese Inseln sind felsig und bilden in ihrer Gesamtheit eine Platte von 300—400 m Höhe, über die hier und da Gipfel emporragen, deren höchster 880 m erreicht. Die durchweg steilen, stark gegliederten Küsten erheben sich vielfach zu schroffen, wild zerrissenen Fels- wänden. Die meisten Inseln liegen nahe zusammen und sind durch fjordartige Straßen voneinander getrennt. Die Färöer erheben sich auf einer unterseeischen Schwelle, die den Sockel des europäischen Festlandes mit Grönland verbindet, sind vulkanischen Ursprungs 20*
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