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1. Europa - S. 333

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
333 auf 100 E., D. 34), aber die Tiere sind kleiner, und der Ertrag an Fleisch und Milch ist viel geringer. Die Lappen im hohen Norden züchten Renntiere (108 000 Stück). Einen wertvollen Schatz besitzt Norwegen in seinen Wäldern, die vorwiegend die s. Landschaften bedecken. Sie bestehen hauptsächlich aus Nadelholz, Kiefern und Rottannen. Die Buche ist auf den Küstensaum des Skagerraks und die s. Fjorde beschränkt, die Eiche findet sich bis Drontheim. Im N. ist die Birke ein weit verbreiteter Baum. Das nordische Holz zeichnet sich infolge des felsigen Bodens und des rauhen Klimas, die nur ein langsames Wachstum gestatten, durch ein feines und außerordentlich festes Fasergewebe aus und steht daher hoch im Preise. Holz- und Holzwaren nehmen in der Aus- fuhr Norwegens die erste Stelle ein (1907: 99 Mill. Mark). Ein sehr wichtiger Erwerbszweig, ohne den die mittleren und n. Küsten fast unbewohnbar wären, ist der Fischfang, in dem ^/s aller erwerbstätigen Männer beschäftigt ist. Er spielt nicht nur in der Nahrungsmittelversorgung des norwegischen Volkes eine große Rolle, sondern bildet neben der Holzausfuhr auch die wich- tigste Einnahmequelle des Landes (S. 323). Nicht unbedeutend ist der Bergbau. Die größte Ausbeute liefern die Kupfergruben am Sulitelma, wo 1902 von etwa 1500 Arbeitern 80 000 t Erze gefördert wurden, und von Röros (2000 E.) am oberen Glommen (30 000 t). Die Gewinnung von Silber bei Kongsberg und von Nickel bei Drammen ist sehr zurückgegangen, und die früher so reichen Eisen- steingruben bei Arendal nahe der Küste des Skagerraks sind fast er- schöpft. Dagegen hat man neuerdings in Finnmarken, s. vom Varangerfjord, gewaltige Eisensteinlager entdeckt, deren Vorräte man aus 5000 Mill. t schätzt. Doch haben die Erze einen viel geringeren Metallgehalt (35—38 °/0) als die nordschwedischen (S. 339). Der Abbau hat bereits begonnen, und der Betrieb soll bis zum Jahre 1910 so erweitert werden, daß jährlich 600 000—900 000 t Erze abgebaut werden können. Eine 8 km lange Eisenbahn bringt die Erze nach dem neuerbauten und mit großartigen Ladevorrichtungen versehenen Hafen Kirkenäs am Varangerfjord, wo sie, um Fracht zu sparen, zerstampft und gereinigt und dann erst in die mächtigen Frachtdampser verladen werden. Die Erze gehen meist ins Ausland. Außerdem werden wertvolle Steine, Granit und Syenit, versandt. Die Ausfuhr an Erzen und Steinen belief sich 1907 auf 30 Mill. Mk. Die Industrie ist noch wenig entwickelt. Schuld daran trägt hauptsächlich der Mangel an Kohlen. Doch besitzt Norwegen in seinen fließenden Gewässern gewaltige Triebkräfte, deren Ausnutzung in größerem Um- fange erst die Elektrizität möglich gemacht hat. Schon sind große neue Fabrik- anlagen entstanden, und ohne Zweifel steht der norwegischen Industrie noch eine bedeutende Entwicklung bevor. Die bis jetzt wichtigsten Industriezweige sind das Holzgewerbe und der Schiffbau. Daneben verdienen noch
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