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1. Europa - S. 346

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
346 Handel mit Deutschland 1907: A.r Eisenerze (68), Holz und Holzwaren (40), Pflastersteine (10), Granitblöcke (9,8), Roheisen (3,8), Seefische (3,2), Faserstoff (2,2), zusammen für 172 Mill. Mk.; E.r Webstoffe (19,3), Getreide (12,3), Kammgarn (5,5), Ölkuchen (3,8), Stab- und Trägereisen (3,7), Oberleder (3), elektrische Kabel (2), zusammen für 187 Mill. Mk. Die Bewohner. Schweden ist fast doppelt so stark besiedelt wie Norwegen (12 auf 1 qkm). Die Volksdichte beträgt in den südlichsten Landschaften 40—80, sinkt dann bis zu den großen Seen auf 20, weiterhin auf 10, im hohen Norden ans 1. Gleich den Norwegern sind die Schweden, die 99 °/0 der Bevölkerung ausmachen, Nordgermanen und fast sämtlich lutherisch. Im N. wohnen etwa 20 000 Finnen und 7000 Lappen. Da die Bevölkerung rasch zunimmt und der Nachwuchs nicht genügend Nahrungsquellen findet, ist auch hier die Auswanderung ziemlich stark (1907: 23 000 Menschen, die sich fast alle in Nordamerika niederließen). In der Volksbildung steht Schweden mit in der ersten Reihe der Kulturvölker. Nur 0,06 °/0 der Heerespflichtigen sind des Lesens und Schreibens unkundig. Wie in Dänemark, so gibt es auch in Schweden zahlreiche Volkshochschulen. Universitäten sind in Upsala und Lund. Trotz naher Verwandtschaft mit den Norwegern sind die Schweden doch ein in vielem anders geartetes Volk, und zwischen beiden Stämmen besteht eine ziemlich starke Abneigung. Die Schweden haben einen hohen, schlanken Wuchs, eine auffallend weiße Hautfarbe, blaue Augen und blondes Haar. Ein offenes, biederes Wesen, Treue, tiefe Religiosität und Sittenreinheit zeichnen sie aus. An Mut und Tapferkeit stehen sie den Norwegern nicht nach, aber sie sind beweglicher, lebendiger, körperlich wie geistig. Ein hervorstechender Zug ihres Wesen ist ihre außerordentliche Höflichkeit und Liebenswürdigkeit, die Gewandtheit und Feinheit im Benehmen, die alle Stände miteinander gemein haben, weshalb man sie wohl die Franzosen des Nordens genannt hat. Als Schattenseiten ihres Wesens hebt man hervor den Hang zu äußerem Prunk, den sie ebenfalls mit den Franzosen teilen, und eine starke Neigung zum Genuß geistiger Getränke. Doch ist es den von der Gesetzgebung unterstützten Bemühungen der Enthaltsamkeitsvereine gelungen, die früher weit verbreitete Trunksucht bedeutend einzuschränken. Der Staat. Schweden ist eine verfassungsmäßige Monarchie mit 2 Kammern. Seit 1818 regiert das Hans Bernadotte. Das stehende Heer hat eine Friedensstärke von 62 000 Mann. Die Kriegsflotte, an Stärke die 10. der Erde, zählte Anfang 1909 65 Schiffe, darunter 18 Küstenpanzer, mit einem Gehalte von 67 000 t. Schweden war im Mittelalter ein unbedeutender Staat und seit 1397 (Kalmarer Union) nebst Norwegen mit Dänemark unter einer Krone vereinigt. 1523 erkämpfte es sich aber unter Gustav Wasa seine Selbständigkeit. Es verdrängte dann mit der Zeit die Dänen ganz von der Halbinsel und dehnte seine Herrschaft auch über Finnland und die russischen Ostseeländer aus. Unter Gustav Adolf (1611—1632) wurde es zu einer europäischen Großmacht und erwarb durch die Teilnahme am Dreißigjährigen Kriege auch noch Vorpommern nebst Rügen, die Stadt Wismar und die Gebiete Bremen und Verden. Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts aber sind ihm alle fremden Besitzungen nach und nach wieder verloren gegangen, und 1905 wurde auch die seit 1814 bestehende Personal- union mit Norwegen aufgehoben.
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