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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 38

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 38 — Die vorherrschende Bodenform des Sudans bilden wellige oder auch ebene Hochflächen von 300—600 m Erhebung. Vereinzelt finden sich auch Gebirge, so besonders im Hinterlande der Guineaküste, wo das Druplegebirge 3000, das Kamerungebirge gar 4000 m erreicht. Überhaupt ist der W. gebirgiger als der O., weshalh man beide Gebiete als Hoch- und Flachsudan unterscheidet. Eine genauere Berücksichtigung der Oberflächenbildung und der Flußgebiete ergibt eine Gliederung in vier natürliche Landschaften: 1. den Oftsudan, der vom Nil durchströmt wird, 2. den Mittelsudan mit dem großen, abflußlosen Tsadsee, in den der Schari mündet, 3. den Weftsndan, den der Niger in großem Bogen durchfließt, und 4. die Küftenlandschasten (Oberguinea und Senegambien) mit Senegal und Gambia. Klima. Der Sudan liegt ganz innerhalb der heißen Zone. Die mittlere Wärme beträgt für das Jahr 30, für den Sommer 35, für den Winter 20—27 °, während der heißeste Monat in Deutschland, der Juli, nur 18 0 aufweist. Die Niederschläge sind in Oberguinea sehr bedeutend (150—600, in Kamerun gar 1000 cm) nehmen aber nach N. und O., mit der Entfernung vom Meere, immer mehr ab. (Khartum 10 cm.) Es gibt eine trockene und eine nasse Jahreszeit. Jene fällt mit dem Winter, diese mit dem Sommer zusammen. Im Winter herrscht im ganzen Sudan, Oberguinea ausgenommen, der trockene Nordostpassat. Im Sommer dagegen, wenn die Hitze die Luft im Innern auflockert und verdünnt, strömen regenbringende Seewinde ins Land. Die Tropenregen» Die heiße Zone ist das Gebiet der stärksten Niederschläge. Die Regenmenge beträgt durchschnittlich über Ivo, häufig 200—300 cm und erreicht örtlich, wo sich den Regenwinden Gebirge entgegenstellen, wie an der Guineaküste und in Vorderindien, 500, 1000 und mehr cm. Doch gibt es auch Gebiete geringen Niederschlags: im Windschatten der Gebirge und in großen Entfernungen vom Meere, wie im n. und ö. Sudan. Die Ursache der reichen Niederschläge in den Tropen ist die große Hitze, die eine überaus starke Verdunstung bewirkt. Man unterscheidet zwei Arten von Tropenregen. Zu beiden Seiten der Äquators, bis etwa zum 4° n. und s. Breite, befindet sich ein Gebiet vorherrschender Windstille, der Windstillen- oder Kalmengürtel. Hier steigt infolge der großen Hitze am Tage beständig ein seuchtwarmer Luftstrom empor. In der Höhe wird er abgekühlt, und es bilden sich Wolken, die allmählich den Himmel überziehen und sich in den Nachmittags- stunden in furchtbaren Gewittern entladen. Das sind die Äquatorialregen. Wo nicht andre klimatische Einflüsse ihnen entgegenwirken, fallen sie das ganze Jahr hin- durch fast täglich, z. B. an der Kamerunküste und auf den Sundainseln. Anders ist es weiter n. und s. vom Äquator bis über die Wendekreise hinaus. Hier wechseln nasse und trockene Zeiten miteinander ab. Die Regenzeit fällt mit dem Sommer zusammen, wo die Erwärmung am größten, also auch die Verdunstung am stärksten ist und die Seewinde in das heiße Innere des Landes hineingezogen werden, während die sonst in diesen Breiten regelmäßig wehenden trockenen Passativinde aufhören. Die Regen folgen dem Hoch- oder Zenilstande der Sonne und werden darum als Zenitalregen bezeichnet. Daher gibt es in den Gegenden an den Wendekreisen eine längere Regenzeit,
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