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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 60

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 60 — Schneekappe bedeckt. Von andern Riesenbergen seien noch erwähnt: der Rnnsoro (5500 in) am Albert Eduardsee und der noch tätige Kirnnga (3475 m) am Kiwusee, aus dessen gewaltigem Krater, der 300 in abstürzt und 2 Stunden im Umfange mißt, unausgesetzt gewaltige Rauchwolken emporsteigen. Außer den erloschenen Feuerbergen hat das Hochland keine eigentlichen Ge- birge, doch ragen vielfach abgerundete Granithügel, die der Verwitterung und Abtragung widerstanden haben, aus der sonst ebenen Landschaft empor. Die Gewässer gehen teils der Küste, teils den schon genannten Seen zu. Der wich- tigste Strom ist der Nil. Als sein Quellfluß gilt jetzt allgemein der Kägera, der in stark gewundenem Laufe von O. her dem Viktoriasee zuströmt. Der Nil verläßt den See an der Nordseite und durchzieht das Hochland in erst nw., dann n. Richtung, wobei er mehrere Seeu, darunter deu Albertsee, durchfließt. Sein Gefälle ist sehr stark, und an vielen Stellen bildet er Strom- schnellen und Wasserfälle. Am großartigsten sind die 50 in hohen Murchison (mörkisn)-fälle, knrz vor dem Eintritt in den Albertsee. (Näheres über den Kilimandscharo und die großen Seen enthält der Abschnitt über Deutsch-Ostasrika). Das Klima. Trotz seiner hohen Lage hat Ostafrika ein sehr heißes Klima (Jahresmittel 25—28°). Die Regenmenge ist für tropische Verhältnisse nicht bedeutend (100—160 cm), reichlicher in den Gebirgslandschaften des Ostrandes, geringer in den meerfernen Binnenländern. Fast überall besteht ein strenger Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeiten, die dem Stand der Sonne folgen (S. 38). Die Pflanzenwelt. Der Entwicklung des Pflanzenlebens ist das trocken heiße Klima nicht günstig. Wald findet sich hauptsächlich nur in den regenreicheren Land- schaften der Ostabdachung des Hochlandes, in der Umgebung der großen Seen und an den mittelhohen Abhängen der großen Vulkanberge. Alles übrige Land ist hochgrasige Sawanne mit den schon früher genannten eingestreuten Bäumen und Baumgruppen (S. 39) oder eigentliche Steppe, die dort, wo große Regenarmut herrscht, gar ein wüsten- Haftes Gepräge annimmt. Die Tierwelt ist arg zusammengeschmolzen, seit das Land im Besitz von Europäern ist. Die Feuerwaffen haben so furchtbar unter ihr aufgeräumt, daß man sich fast überall genötigt gesehen hat, Jagdgesetze zu erlassen, um der völligen Vernichtung vieler Tiere vorzubeugen. Die Sawannen sind von Antilopen, Gazellen, Gnus, Büffeln, Giraffen, Zebras und Elefanten belebt. In sumpfigen Gegenden haust das Nashorn, in Flüssen und Seen das Flußpferd und das Krokodil. Von Raubtieren finden sich hauptsächlich Löwen und Leoparden. Die Wälder beherbergen zahlreiche Affen, sind aber arin an Vögeln. Dagegen sind die Flüsse und Seen die Sammelplätze ungeheurer Scharen von Wasservögeln. Von niederen Tieren verdienen erwähnt zu werden die Termiten (©. 42), die Tsetsefliege (©. 43), die Wander- heuschrecke, deren Schwärme oft die Ernte ganzer Gegenden vernichten, und in den Küsten- landschaften die Moskitos (Stechmücken), die schlimmsten Plagegeister der Menschen. Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Bantunegern (S. 44 u. 53), die, in zahlreiche Stämme geteilt, hauptsächlich vom Ackerbau leben. An der mittleren Küste ist aus einer Vermischung mit Arabern und Jndiern, die seit alters hier Sklaven- und Elfenbeinhandel getrieben haben, das Volk der Suaheli entstanden.
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