Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 68

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 68 — macht, und die beiden Freistaaten wurden als Oranje- und Transvaalkolonie den andern britischen Besitzungen angegliedert. Die natürlichen Landschaften, a) Das Kapland verdankt seinen Namen dem Kap der Guten Hoffnung, das sein Entdecker, der Portugiese Vasko da Gama (1486), für die Südspitze Afrikas hielt. Es reicht von der Südküste bis über den Oranjefluß und besteht aus mehreren übereinanderliegenden Stufen, die durch Gebirgszüge getrennt sind. Von S. kommend betritt man zuerst die etwa 25 km breite Küstenebene. Sie erhebt sich 66—80 m über den Meeres- spiegel, ist von einzelnen Bergen und Berggruppen durchsetzt und fällt steil zum Meere ab. Die Küste zeigt einige Gliederung, aber die Buchteu sind sämtlich offen und der Brandung ausgesetzt. Am wichtigsten sind die Tafelbai und die Falsche Bai im W., zwischen denen die schmale, 50 km lange bergige Halbinsel des Kips der Guten Hoffnung nach S. vorspringt. Die Tafelbai, an der die Kapstadt liegt, hat ihren Namen von dem in ihrem Hintergrunde sich erhebenden Tafelberge, der sie gegen die Südwinde schützt (S. 75). Die Küstenebene ist an der Westseite des Kaplandes trocken und sandig, im S. und O. dagegen gut bewässert, da hier der Südostpassat Regen bringt. Die Jahres- wärme ist etwa die Süditaliens. Aber die Gegensätze sind infolge der Meeresnähe geringer. Die Wälder enthalten viele oliven- und lorbeerartige Formen und Bäume mit sehr festem, sog. Eisenholz. Es gedeihen hier alle europäischen Getreide- und Fruchtarten, besonders Weizen, Südfrüchte und Weiu. Aus der Küstenebene erhebt sich ein oft mauerartig steil ansteigendes Gebirge, das an einzelnen Stellen 1766 in erreicht. Enge, spaltenartige, ties eingeschnittene Quertäler, Klooss (Hufs) genannt, durchbrechen die Gebirgsketten. Durch diese Schluchten, von denen man erst im vorigen Jahrhundert einige mit vieler Mühe wegsam gemacht hat, gelangt man auf die zweite Stufe, die Kleine Karrü, eine kleine, schmale und öde Hochebene von 566—766 m Höhe. Dann folgt ein zweiter, aber höherer Gebirgszug vou gleicher Beschaffenheit, der in den Schwarzen Bergen bis fast 2466 m ansteigt. Jenseits dieser Gebirgskette liegt eine bedeutend größere Hochebene, die Große Karrü. Sie steigt von 566 m im W. bis auf 966 m im O. an und hat ungefähr die doppelte Größe der Rheinprovinz. Im N. wird sie von mehreren Gebirgszügen, darunter den Nieuveveldbergeu, begrenzt. Der Kompaßberg im O. erreicht 2666 in. Die Karru ist nicht überall eben, sondern mit zahlreichen vereinzelten Tafelbergen und kleinen Berggrnppen besetzt. Ter Name, von einem hottentottischen Worte karu«a abgeleitet, bedeutet soviel wie kahl, wüste. Die Karru ist ein Steppenland, aber von durchaus eigenartigem Gepräge. Der Boden besteht aus einem rötlichen, stark eisenhaltigen Lehm oder Ton, der in der langen, 9 Monate dauernden Trockenzeit steinhart wird. Die wenigen Flüsse führen nur zur Regenzeit Wasser. Die Bedingungen für den Pflanzenwuchs sind also recht ungünstig. Bäume finden sich nur vereinzelt in den Flußbetten, wo der Boden etwas mehr Feuchtig-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer