1913 -
Dresden
: Bleyl & Kaemmerer
- Autor: Fick, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Der Sambesi hat fast die doppelte Länge des Rheins und entwässert ein Gebiet
von der zweieinhalbfachen Größe des Deutschen Reiches. Er entspringt auf der Süd-
äquatorialen Wasserscheide und beschreibt in seinem Laufe eine große 8-förmige Krümmung.
Wie alle Hochlandströme ist auch er reich an Stromschnellen und Wasserfällen. Am be-
deutendsten sind die in der Mitte seines Laufes befindlichen Viktoriafälle, die an Groß-
artigkeit sogar den weltberühmten Niagarafall übertreffen. In einer Breite von 1800 m
stürzt der Fluß 120 m tief in eine sich nach unten bis auf 44 m verengende Schlucht
hinab. Beständig lagern über dem Naturwunder mächtige Dampfsäulen, die bei der Hoch-
slut bis 1000 m emporsteigen und 40 kni weit sichtbar sind, und das Tosen der Wasser-
massen ist auf mehr als 20 km Entfernuug hörbar. Seit 1905 führt über die Fallstelle,
130 m über dem Flusse, eine 220 m lange Eisenbahnbrücke, so daß man vom Zuge aus das
großartige Naturschauspiel beobachten kann. Eine weitere Reihe von Fällen findet sich
dort, wo der Strom die Nandgebirge durchbricht. Bei Tete (160 m), 400 km von der
Abb. 14. Lichter Trockenwald bei den Viktoriafällen.
Mündung, erreicht der Sambesi die Küstenebene und kann nun von flachgehenden Schiffen
befahren werden. Nachdem er von links den Schire, den Abfluß des Njassasees auf-
genommen hat, bildet er ein 8000 qkm großes, sumpfiges und höchst ungesundes Delta.
e) Natal besteht aus dem Stufenlande am Südostabhang der Drachenberge
und einem davorliegenden flachen, etwa 100 km breiten Küstenstrich, der von
zahlreichen Flüssen durchzogen wird und viele Sümpfe enthält. Die wenig
gegliederte, hafenarme Küste ist mit hohen Dünen bedeckt. Das Klima ist feucht-
heiß, fast tropisch, und ungesund.
Die Bevölkerung besteht zu ö/6 aus Schwarzen, hauptsächlich Bantu-
negern, zu x/6 aus Weißen. Unter diesen haben Holländer (Buren) und
Engländer weitaus das Übergewicht. Die Weißen machen im Oranjefreistaat
mehr als x/3 der Gesamtbevölkerung aus (175000), im Kaplande etwa x/4
(580000), in Transvaal x/5 (420000), in Natal nur 1/12 (100000).
Wirtschaftliche Zustände. Infolge der in fast ganz Südafrika herrschenden