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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 75

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 75 — mit den notwendigsten Gegenständen versorgen und wohin diese ihre Erzeugnisse auf den Markt bringen" (Passarge). Größere Ansiedlungen gibt es nur an der Küste, in den dein Ackerbau dienenden Gegenden und in den Bergwerksbezirken. 1. Die Hauptstadt des Kaplandes, die Kapstadt (70000, mit den Vorstädten 170000 E.), liegt am Südrande der nach N.-W. offenen, geräumigen und tiefen Tafelbai, die den Schiffen einen guten Ankerplatz bietet und jetzt durch große Dämme auch vor den Nordweststürmen gesichert ist. Unmittelbar hinter der Stadt erhebt sich der Tafelberg (1080 m), eine bis zur Höhe des Brockens fast senkrecht emporsteigende, gewaltige, oben ganz flache Felsmasse, und daneben der Löwen opf (665 m). Beide bilden eine 4 km lange Mauer, die der Stadt gegen die heftigen Süd- und Südostwinde Schutz gewähren. Die Kapstadt ist eine der schönsten Städte Afrikas, regelmäßig gebaut, mit ansehnlichen öffentlichen Bauwerken und prächtigen Park- und Gartenanlagen in der Umgebung. Sie ist das wichtigste Eingangstor Südafrikas und darum der Ausgangspunkt mehrerer Eisen- bahnen und ein wichtiger Haltepunkt für die den Erdteil umsegelnden Schiffe. Noch wich- tiger als Handelsplatz ist Port Elisabeth (31000 E.) an der Algoabai, der Haupthafen für den mittleren und ö. Teil der Kolonie und die n. davon gelegenen Gebiete. Die Ber- bindung nach dem Innern ist von hier aus viel kürzer als von der Kapstadt. Die bedeutendste Stadt im Innern ist Kimberley (31000 E.) inmitten des wichtigsten Diamantenbezirks. Etwa 800 Weiße und gegen 2000 Schwarze sind in den Bergwerken beschäftigt. 2. In Natal ist Durban (70000 E., darunter 32000 Weiße) ein bedeutender Hafen und der Ausgangspunkt mehrerer Bahnen. An der Hauptlinie, die nach Transvaal führt, Pietermaritzburg (30000 E.), der Sitz der Regierung, eine ganz europäisch gebaute, von großen Gärten und schönen Landhäusern umgebene Stadt. 3. Die Hanptstadt vom Oranjesreistaat ist Bloemfontein (27000 E.), die von Transvaal Pretoria (50000 E.). Eine weit größere Bedeutung hat Johannisburg (240000 E.). Die Stadt ist innerhalb einiger Jahrzehnte mit fast beispielloser Schnelligkeit emporgeblüht. Noch 1886 war die Gegend eine ziemlich wertlose Viehweide. Heute „herrscht ein sehr großstädtisches Leben in der reichen Bergwerksstadt und eine sehr leichtlebige, genußsüchtige Bevölkerung. Die breiten Straßen, die zahlreichen öffentlichen Gebäude, die Klubhäuser, Theater, Börse und vor allem die großen Kaufhäuser machen einen imponierenden Eindruck, und in den Vorstädten hat man es verstanden, schmucke, grüne Gärten anzulegen, die von schnellwachsenden hohen Eukalyptusbäumen überschattet werden an Stellen, wo sich vor einigen Jahren noch ödes Grasland ausdehnte" (Passarge). d) Portugiesisch-Ostafrika. (760000 qkm, 3,1 Mill. E., 4 auf 1 qkm). Die Kolonie reicht von der Delagöabai bis zum Rovuma, der Grenze gegen Deutsch-Ostafrika. Sie umfaßt im wesentlichen das bis 400 km breite, feuchtheiße und fruchtbare, aber ungesunde Küstenvorland, greift indessen auch noch in das Stufenland und am Sambesi und Njassasee bis auf das Hoch- land über. Das Land ist schon seit Jahrhunderten in portugiesischem Besitz, doch sind die heutigen Grenzen erst in neuster Zeit durch Verträge mit den Engländern festgelegt worden. Früher zogen die Portugiesen hauptsächlich durch den Sklavenhandel Nutzen aus dieser Kolonie. Der Anbau wurde dagegen ganz vernachlässigt, und als der Sklavenhandel
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