1913 -
Dresden
: Bleyl & Kaemmerer
- Autor: Fick, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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hinein und teilen sich wieder in zwei große, hauptsächlich durch die Sprache geschiedene
Familien, die Sudauneger und die Bantuneger (S. 43 u. 53).
2. Hottentotten und Buschmänner (Südafrikanische Rasse) ims.-W. Südafrikas:
der Kalahari, Deutsch-Südwestafrika und im Kaplande (S. 63). Verwandt mit ihnen sind
wahrscheinlich die Zwergvölker, die in dichten Waldgegenden zwischen den Negern
wohnen (S. 53). -
3. Hamiten in Nordafrika. Zu ihnen gehören insbesondere die Berber (©. 4)
und die Ägypter (S. 32) sowie die Wüstenstämme der Tuarek und Tibbu (S. 25).
4. Semiten, ebenfalls in Nordafrika. Die beiden wichtigsten Stämme sind die
Araber (S. 5, 25, 32), die zerstreut zwischen den Berbern in den Atlasländern und der
Sahara wohnen, und die Abessini er (S. 58).
5. Malaien in Madagaskar (S. 77).
6. Europäer. Sie haben sich überall in den Kolonien der europäischen Staaten
niedergelassen. Am zahlreichsten sind Holländer (Buren) und Engländer in Süd-
asrika.
Die große Mehrzahl der Bewohner ist dem Heidentum ergeben, häufig in der
niedrigsten Form, dem Fetischdienst (S.46). In ganz Nordafrika herrscht der Islam,
der auch in Ostafrika viele Bekenner zählt. Überall aber hat auch das Christentum
festen Fuß gefaßt, das durch zahlreiche Missionare weiterverbreitet wird.
Wirtschaftliches. Afrika hat in den letzten Jahrzehnten auf wirtschaftlichem
Gebiete gewaltige Fortschritte gemacht. Gleichwohl ist der Wert seiner Erzeugnisse noch
immer gering im Vergleich zu seiner Größe und seinem Reichtum. Für die Ausfuhr
kommen in erster Linie die Erzeugnisse des Bergbaus in Betracht. Beträgt doch allein
in Südafrika die jährliche Ausbeute an Gold und Diamanten mehr als 1000 Mill. Mk.
Dazu kommen dann noch Kupfer im Kmand und Deutsch-Südwestafrika. Eisen und
Phosphate in Algerien (S. 15). Unter den Erzeugnissen der Landwirtschaft steht
weitaus an erster Stelle die Baumwolle, von der allein Ämpten jährlich für etwa
500 Mill. Mk. auf den Weltmarkt liefert. Auf Gold, Diamanten und Baumwolle entfällt
nicht weniger als 3/4 der Ausfuhr Afrikas. Ihnen gegenüber ist der Wert der andern
Güter gering. Die wichtigsten Erzeugnisse sind: Wein und Olivenöl (Algerien
und Tunis), Gewürznelken (Sansibar), Kakao (Kamerun), Sisalhans (Deutsch-Ost-
asrika), Kaffee und Tabak. Von Walderzeugnissen kommen in Betracht: Palmöl
und Palmkerne, Kautschuk, Kopra, Klebegummi. Das Tierreich liefert
Wolle, Elfenbein, Straußfedern.
Der Außenhandel hatte 1910 einen Wert von 4730 Mill. Mk. (A. 2183, E. 2547),
nur etwas mehr als 1ji von dem des Deutschen Reichs.
Staatliches. Bis auf Abeffinien und den kleinen Negerftaat Liberia ist jetzt
ganz Afrika unter europäische Mächte aufgeteilt. Es entfallen aus:
1. Britische Besitzungen (einschl. Ägypten) 10,3 Mill. qkm 50 Mill. E.
2. Französische Besitzungen.....9,2 „ .. 32
3. Deutsche Besitzungen......2,7 „
4. Portugiesische Besitzungen .... 2,1 „
5. Belgische Besitzungen......2,4 „
6. Italienische Besitzungen.....1,5 „
7. Spanische Besitzungen .... 233000
Entdecknngsgeschichte. Afrika ist erst sehr spät erso
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