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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 94

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 94 — wohnen besonders im S. und S.-O. Armeniens. Sie treiben hauptsächlich Viehzucht und und ein wildes, räuberisches Volk, der Schrecken ihrer friedlichen Nachbarn, insbesondere der Armenier, in deren Gebiet sie immer weiter vordringen. Raubend, sengend und mordend brechen sie in die Dörfer ein, und keine Karawane ist vor ihnen sicher. Wirtschaftlich ist Armenien noch wenig entwickelt. Die abgeschlossene, meerserne Lage, der Mangel an guten Vsrkehrswegen und die unsicheren staat- lichen Zustände hindern jeden Aufschwung. Der Ackerbau erzeugt Getreide und Hülsenfrüchte, in den tieferen Lagen auch Wein und Obst, Baumwolle, Hans, Flachs und Tabak. Auch Seidenbau wird getrieben. Dazu kommt in den Hochsteppen die Viehzucht. Der Außenhandel nimmt seinen Weg Haupt- sächlich über Trapeznnt (S. 92). Staatliches; Siedlungen. Die Westhälste Armeniens gehört zur Türkei, in die andre Hälfte teilen sich Rußland und Persien. Die Hauptstadt im türkischen Anteil ist Ersernm (50000 E.). Auf russischem Gebiete liegen Eriwan und die Festung Kars, auf persischem in einer großen, fruchtbaren, gartengleich angebauten Ebene Täbris (200000 E.), das 'als Vermittlerin des Handels zwischen Persien und Rußland von Be- dentung ist. 3. Kaukasten. (475000 qkm, fast so groß wie D., 10,5 Mill. (£., 22 auf 1 qkm). Das Land. Kaukasien umfaßt den Kaukasus und dessen n. und s. Vor- land, Ais- und Transkankasien. Der Kaukasus verläuft ziemlich gradlinig in sö. Richtung vom Schwarzen bis zum Kaspifchen Meere, in das er noch mit der Halbinsel Apscheron hineinragt. Er ist um 200 km länger als die Alpen und übertrifft diese auch au Höhe. Nicht weniger als 8 Gipfel steigen bis zu 5000 und mehr in empor, darunter als höchster der Elbrns (5630 m), ein erloschener Vulkan, und der Kasbek (5040 m). Im Gegen satze zu den reichgegliederten Alpen hat der Kaukasus nur einen Hauptkamm und kein einziges großes Längental. Er gleicht darin den Pyrenäen, und wie bei diesen, so liegen auch im Kaukasus die Pässe außerordentlich hoch. Der wichtigste ist der Paß von Wladikaukas, der den mittleren Teil des Gebirges in 2800 in über- schreitet. Die von den Russen über ihn erbaute Grusinische Straße ist an Kühnheit der Anlage und an malerischer Schönheit ihrer Landschaftsbilder den berühmten Alpenstraßen ebenbürtig (Abb. 16). Dem Kaukasus fehlen die präch- tigen Seen, die einen Hauptschmuck der Alpen bilden, und des wärmeren und trockeneren Klimas wegen nehmen auch Gletscher und Firnfelder keinen so großen Raum ein. Das Gebirge ist aber gut bewaldet und trägt grüne Matten mit den Büschen der Alpenrose. Bis zur Höhe von 1200 m findet sich auch überall Kulturland, namentlich auf der wärmeren, vor den kalten Winden geschützten Südseite.
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