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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 117

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 117 — zwischen den Faltenzügen mit Schutt, Geröll, Sand und Staub ausgefüllt. Niedrige Bergketten sind ganz begraben worden. Den Süd- und Ostrand bildet der große Südiranische Gebirgsbogeu, der an Länge und Breite sogar den Himalaja übertrifft. Er beginnt in Armenien und endet als Suleimangebirge am Tale des zum Indus strömenden Kabul. Das Gebirge besteht aus vielen hintereinanderliegenden, gleichgerichteten Ketten, zwischen denen Längstäler und kleine Hochflächen eingebettet sind. Die Bergmassen sind wild zerklüftet, erheben sich vielfach zu Höhen von 3000—4000, ja vereinzelt zu 5000 m. Die höchsten Ketten sind die inneren. So senkt sich das Land in Sinsen zum Tieflande Mesopotamiens und zur glutheißen, wüstenhasten und hafenarmen Meeresküste hinab. Nur wenige und meist beschwerliche Pässe sind vorhanden. Das Gebirge trägt auf feinen höchsten Bergen ewigen Schnee, enthält an seinen äußern, der Regenseite zugekehrten Abhängen hier und da noch schöne Waldbestände, ist aber doch größtenteils kahl und öde. Die dazwischen liegenden Täler und Hochebenen aber sind meist gut angebaut und bilden liebliche Oasen in der wilden Gebirg^ landschaft. Die Randgebirge im N. beginnen mit dem gewaltigen, die Alpen an Höhe übertreffenden Hindukusch, der die Verbindung zwischen den Hochländern Vorder- und Mittelasiens herstellt. Von ihm aus streichen mächtige, das Hochland gegen die Turanische Tiesebene abgrenzende Ketten nach W. bis zum Kafpifcheu Meere. An dessen Südufer endlich erhebt sich das Elbursgebirge mit dem erloschenen Vulkaukegel des Demawend (5670 m). Das ziemlich schmale und steile Ge- birge ist nur schwer zu übersteigen und läßt am Kaspischen Meere noch eine wohlbewässerte und darum fruchtbare Küstenebeue frei. Das Innere Irans hat eine Durchschnittshöhe von 1000 in, senkt sich aber in einigen Becken bis 500 in hinab. Bergzüge wechseln mit Tälern und Ebenen. Der größte Teil ist abflußlos. Die von den Gebirgen herabrinnenden Flüsse und Bäche versiegen im Sande oder enden in Salzseen oder Sümpsen. Der größte Fluß ist der Hilmend, der vom Hindukusch kommt und nach einem Lause von 1000 km in den immer mehr zusammenschrumpfenden Hamunfumpf mündet. Von den die Randgebirge durchbrechenden Flüssen sind zwei von Be- dentung, der Herirud, der sich in der Sandwüste Turaus verliert, und der zum Indus fließende Kabul, Durch ihre Täler führen die Hauptverkehrsstraßen nach Turan und Indien. Das Klima ist festländisch und sehr trocken. Auf brenneudheiße Sommer folgen kalte Winter, und die Nächte bringen auch in der heißen Jahreszeit eine starke Abkühlung. „Über dem Hochlande spannt sich ein Himmel aus, der, wenige Wochen im Jahre aus- genommen, immer wolkenlos ist. Die Lust ist so trocken, daß sich die Seiten der Jnstru- mente nicht verstimmen, das Eisen nicht rostet und Fleisch wohl vertrocknet, aber nicht fault". Die Pflanzendecke ist darum sehr dürftig. Kräftiger Waldwuchs findet sich säst nur an den äußern Abhängen der Randgebirge, besonders nach Mesopotamien hin, und am
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