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1913 -
Dresden
: Bleyl & Kaemmerer
- Autor: Fick, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Seiten kennen, die dem flüchtigen Reisenden entgehen, und ich habe von einem deutschen
Kaufmann in Kobe das scharfe Wort gehört: Je länger man die Japaner kennt, desto mehr
verachtet man sie. Sicher ist, daß neben vielen guten Eigenschaften auch Oberflächlichkeit,
Unzuverläfsigkeit und Lügenhaftigkeit ihren Charakter kennzeichnen".
Wirtschaftsleben. Die Grundlage der japanischen Volkswirtschaft ist der
Ackerbau. Er wird in ähnlicher Weise, aber mit noch größerer Sorgfalt
betrieben als in China. Bei der gebirgigen Natur der Inseln konnten nur
etwa 2/b der Bodenfläche in Kulturland umgewandelt werden. Gleichwohl bringt
dieses bei dem gartenähnlichen Anbau eine solche Fülle von Erzengnissen hervor,
Abb. 35. Teeernte in Japan.
daß Japan trotz seiner dichten Bevölkerung noch vor einigen Jahrzehnten keiner
Einfuhr von Nahrungsmitteln bedurfte. Mehr als die Hälfte des Kulturbodens
dient dem Reisbau. „Wo der Reis üppig gedeiht, ist das Volk glücklich;
Nordjapan gilt für arm, weil es Reis kaufen muß." Andre Nährpflanzen sind
Weizen, Gerste, Mais, Hirse, Hülsenfrüchte, süße Kartoffeln (Bataten) nsm. Der
Weinbau ist unbedeutend, da ihm das Klima nicht zusagt, und liefert nur Eß-
trauben. Die Obstzucht hat erst in neuster Zeit einen größeren Umfang
angenommen. Eine weite Verbreitung haben Teepflanzungen (Abb. 35); doch
steht der japanische Tee an Güte hinter dem chinesischen und indischen zurück.