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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 179

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 179 — Von Faserpflanzen kommen Hanf und Baumwolle in Betracht, von andern Nutzgewächsen der Tabak, der Lack-, Talg- und Kampferbaum. Der Lack- bäum liefert einen Saft, der zu den berühmten Lackwaren verwendet wird, der Talgbaum enthält in seinen Früchten ein talgartiges Fett. Die Viehzucht ist unbedeutend. Den Schafen und Ziegen sagt das Klima und das hohe, rauhe japanische Gras nicht zu. Dagegen wird viel Geflügel gehalten, und von großer Bedeutung ist die Seidenraupenzucht, deren Erzengnisse den Weltmarkt beeinflussen. Zur Volksernährung liefert der eifrig betriebene Fischfang mit einem Jahreswerte von 120 Mill. Mk. einen wichtigen Beitrag. Von Bodenschätzen enthält Japan besonders Kohlen und Kupfer. Beide werden in ansehnlicher Menge ausgeführte Die Kohlenförderung stieg von 3 Mill, t im I. 1891 auf 151/2 Mill. im I. 1910 (D. 153 Mill.), die Kupfererzeugung im gleichen Zeitraum von 19000 auf 50000 t. Von andern Metallen findet man Gold, Silber und Blei, aber sie decken nicht den Bedarf des Landes. Eisen, das für die Gegenwart wichtigste Metall, findet sich in Japan nur in geringen Mengen (Erzeugung 1910: 65000 t, D. 15 Mill.). Sehr bedeutend sind die Lager vorzüglicher Tonerde, die die Grundlage der großen japanischen Steingut- und Porzellanindustrie bilden. In neurer Zeit hat man ergiebige Erdöllager aufgeschlossen. Hervorragendes haben die Japaner schon seit langem in der Industrie geleistet. Sie ist noch heute überwiegend Hausgewerbe. Altberühmt ist die Herstellung von Steingut, Majolika und Porzellan, die Verfertigung prachtvoller, überaus haltbarer Lackwaren und künstlerisch ausgeführter Metall- arbeiten, wie denn überhaupt das Kunstgewerbe eine hohe Stufe erreicht hat. Auch in feinen Webarbeiten aus Hanf, Baumwolle und Seide leisten die Japaner Vorzügliches, ebenso in Flechtarbeiten. Sehr bedeutend ist die Her- stelluug von Papier, das zu allen möglichen Dingen, Fensterscheiben, Tüchern, Schirmen, Kleidern, Kopfbedeckungen usw., verwendet wird. Zu diesen, schon dem alten Japan eigenen Gewerben ist nun in neurer Zeit auch noch die Groß- industrie nach europäischem Muster getreten: Spinnereien und Webereien, Hüttenwerke, Schwereisenindustrie, die Panzerplatten, Eisenbahnschienen,Lokomotiven, Maschinen usw. herstellt, Schiffsbauanstalten, Zündhölzchenfabriken, die jetzt ganz Ostasien versorgen, usw. Wie rasch sich die Entwicklung vollzogen hat, möge ein Beispiel zeigen. 1882 wurde die erste größere Baumwollspinnerei gegründet. 1886 waren bereits 65000, 1912 2177000 Spindeln in Betrieb. In einigen Industriezweigen ist Japan schon in Wettbewerb mit europäischen Erzeugnissen getreten. Auch Verkehr und Handel haben gewaltige Fortschritte gemacht. Im alten Japan gab es nur wenige größere Fahrstraßen. Fast alle Waren wurden auf Lasttieren, Personen in Sänften und Tragstühlen befördert. In welcher Weise 12*
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