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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 180

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 180 — man aber in nenrer Zeit auf die Verbesserung der Wege bedacht gewesen ist, zeigt die Zunahme der Räderfahrzeuge, deren Zahl zu Steuerzwecken festgestellt wird. Sie stieg in der Zeit von 1875—1909 von 32 000 auf 2 056 000. Bezeichnend für Japan ist, daß die weitaus meisten Fuhrwerke nicht von Pferden und Ochsen, sondern von Menschen gezogen werden. Zur Personenbeförderung, besonders in den Städten, dient die Jinrikfcha, ein leichter, zierlicher zwei- rädriger Karren, in dessen Deichsel ein barfüßiger, mit einem blauen Kittel und einem breitrandigen Strohhute bekleideter Kuli mit großer Schnelligkeit und uu- glaublicher Ausdauer läuft. 1872 wurde zwischen Tokio und Iokohama die erste Eisenbahn erbaut; 1910 hatte das Schienennetz, Korea eingeschlossen, bereits eine Länge von 9800 km. Dazu kommen an andern Verkehrsmitteln noch 180 000 km Telegraphendrähte, 7500 km Unterseekabel und 6200 km Fern- sprechleitungen. Die Handelsflotte zählte Ende 1910 2518 Dampf- und 6337 Segelschiffe europäischer Bauart mit einem Gehalte von 1,7 Mill. t, doppelt soviel wie im I. 1900 (D. 2,9 Mill. t). Nichts veranschaulicht den gewaltigen Fortschritt, den Japan in den letzten 4 Jahr- zehnten gemacht hat, besser als die Entwicklung des Außenhandels. Dieser hatte 1868 einen Gesamtwert von nur 79 Mill. Mk., erreichte 1893, also nach 25 Jahren, bereits die Summe von 378 Mill. und stieg 1911 auf 1970 Mill. Mk. (A. 912, E. 1058). Er ist also in einem Zeitraum von 43 Jahren auf das 25 fache gestiegen. Ausgeführt werden u. a. Rohseide und Seidenwaren '337 Mill. Mk.), Baumwollgarn und Baumwollwaren (126), Kupfer (41), Kohlen (36), Tee (29), Strohwaren (21), Zündhölzchen (20). — Unter den Handelsländern stehen England und China an erster Stelle, jenes namentlich für die Einfuhr, dieses für die Ausfuhr. Der Handel Deutschlands mit Japan hatte 1911 einen Gesamt- wert von 150 Mill. Mk. Es bezog von dort für 37 Mill. Mk. Ware und führte dahin aus für 113 Mill., besonders Eisen und Eisenwaren, Maschinen und Farbstoffe. Siedlungen. Die japanischen Städte ähneln den chinesischen, haben aber meist keine Mauern, und die Straßen sind sauberer. Schön kann man sie nicht nennen. Die Häuser sind meist klein und unansehnlich und haben fast alle dieselbe Bauart (S. 175). Die schmalen, ungepslasterten Straßen werden durch die vorspringenden Dächer noch mehr verengt. „Schwarz und Grau sind die vorherrschenden Farben. Nichts ist trauriger, als eine solche Straßenansicht, aber man hat nicht Zeit, sich bei ihr aufzuhalten. Über dem lebhaften Verkehr in den Gassen vergißt man die Häßlichkeit der Häuser. Man wünscht, 100 Augen zu besitzen, um den Reichtum, die Abwechslung, die Sonderbarkeit der Gegen- stände zu betrachten, die feilgeboten werden, sowie die bunte, mannigfaltige Menge der Kauflustigen. Tokios Geschäftsstraßen erinnern an die belebtesten Teile europäischer Groß- städte, nur fehlt das laute Wagengerassel völlig, und selbst die Huse der Lasttiere sind mit Slrohschuhen bekleidet. Wie in vielen von unsern Hafenorten sind hier und in andern Seeplätzen Japans regelmäßig angelegte Straßen von breiten Kanälen durchzogen, auf denen ein lebhaftes Treiben von Booten herrscht" (Ratzel). a) Auf Hondo liegt Tokio (1,82 Mill. E.), die Hauptstadt Japans. Die weit- läufig gebaute Siedlung breitet sich in einer großen Ebene an der nach ihr benannten Bucht aus. Sie hat seit der Neugestaltung des Reiches eine große Umwandlung erfahren und ist jetzt mit allen Einrichtungen europäischer Großstädte versehen. Sie hat elektrische Straßenbahnen, Gas- und elektrisches Licht, Telegraphen- und Fernsprechleitungen, eine
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