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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 183

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 183 — im W. bis zum Großen Ozean. Es gliedert sich in zwei natürliche Gebiete: ein Gebirgs- und Hügelland im O., das bis zum Jenissei reicht, und ein großes Tiefland im W. Eine flache Bodenschwelle, die Kirgisensteppe, teilt dieses wieder in einen n. und einen s. Abschnitt: das Sibirische und das Turanische Tiefland. Das ganze Gebiet ist etwa l1i2 mal so groß wie Europa und russischer Besitz. Mit Rücksicht auf die klimatischen, die Bewässernngs- und staatlichen Verhältnisse unterscheidet man am besten zwei Teile: Sibirien im N. und das abflußlose Turau und die Kirgisensteppe im S.-W. Die große Tiefebene ist junges Land, der Boden eines zurückgetretenen Weltmeeres, das noch zur Tertiärzeit, z. T. darüber hinaus, hier flutete und über die Manytschniederung hin mit dem Schwarzen Meere in Verbindung stand. Die großen Binnenseen, das Kaspische Meer, der Aral- und der Balkaschsee, sind die Reste dieser Meeresbedeckung. Im Gegensatze dazu ist das Sibirische Bergland sehr alt, vielleicht der älteste Teil Asiens. Es besteht hauptsächlich aus paläozoischen Gesteinen, und infolge der sich durch ungeheure Zeiträume erstreckenden Abtragung sind die Berge meist niedrig und haben abgerundete Formen. 1. Sibirien. (121/2 Mill. qkm, 6,7 Mill. E., 0,5 auf 1 qkm.) Bodengestalt und Gewässer. Westsibirien, zwischen dem Ural und dem Jenissvi, bildet eine große Tiefebene, Mittel- und Ostsibirien dagegen sind größten-» teils Gebirgsland. Im S. erheben sich die hohen Randgebirge Jnnerasiens: Altai und Sajanisches Gebirge, Jablonoi- und Stanowoigebirge. Das diesen im N. vorgelagerte eigentliche Sibirische Bergland ist nur 600—1000 m hoch. Es besteht aus zahlreichen, meist ö. streichenden Bergzügen, die aber nur unbedeutend aus dem dazwischenliegenden, hochflächenartig ausge- breiteten Gelände hervorragen. An der Küste zieht sich ein Tieflandsstreifen hin, der an den Flüssen buchtenartig in das Gebirge eingreift. Altai und Sajanisches Gebirge, deren Ketten nach S.-O. streichen, bilden ein wildes, weitverzweigtes Bergland, das den weiten Raum zwischen dem oberen Jrtisch und der zum Baikalsee strömenden Selenga ausfüllt. Die Hauptkette, der Große Altai, erreicht 4500 in Höhe, während die Gipfel des Satanischen Gebirges um 1000 m dahinter zurückbleiben. Das Jablonoigebirge, mit nö. Streichrichtung, bildet die Wasserscheide zwischen dem Amur und der Lena und erreicht nur noch 2450 na. Noch niedriger (900—1200 in) ist das Stanowoigebirge. Es verläuft in einem ziemlich geschlossenen Zuge, der sich aus zwei Kreisbogen zusammensetzt, bis zum äußersten Ende der Tschuktschen- Halbinsel. Sibirien wird von drei Riesenströmen entwässert, vom Ob, der das Tiefland durchfließt, und vom Jenissei und der Lena, die dem Gebirgsland angehören. Der Ob, der größte Strom Asiens, steht an Länge (5300 km) und Größe des Ein- zugsgebietes nur wenig hinter dem Amazonenstrom zurück, führt aber viel weniger Wasser. Er entspringt am Altai, beschreibt auf seinem Lause eine große 8-förmige Krümmung und mündet in einen Arm des Obischen Busens, durch den die Samojedenhalbinsel abgegliedert wird. Von links geht ihm der ebenfalls vom Altai kommende Jrtisch zu,
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