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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 187

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 187 . — 1910: 53 500 kg in ganz Rußland), die Silbergewinnung dagegen zurückgegangen (1891: 13 900, 1910: 4400 kg). An verschiedenen Stellen finden sich Grap Hitlager. Die berühmten, der Firma Faber in Stein bei Nürnberg ge- hörigen Gruben w. von Jrkutsk werden aber jetzt nicht mehr ausgebeutete Die Hauptbezugsländer für Graphit sind heute Ceylon (S. 140) und Böhmen. Eine steigende Bedeutung gewinnt seit Eröffnung der Sibirischen Bahn der Kohlen- bergbau, der an verschiedenen Orten ergiebige Lager aufgeschlossen hat. Die Industrie beschränkt sich auf die Verarbeitung der einheimischen Erzeugnisse. Es gibt Schmelzhütten, Sägemühlen, Schnapsbrennereien usw. Der Handel litt und leidet noch immer unter dem Mangel an Verkehrs- wegen. Die Hauptstraße war früher der sog. Sibirische Trakt, ein Weg, der von Petersburg und Moskau über die bedeutendsten Städte Sibiriens, Omsk, Tomsk, Jrkutsk nach Kjachta an der chinesischen Grenze und von da weiter nach Peking führte. 17000 Menschen und 80000 Pferde dienten zuletzt dem Verkehr auf dieser Straße. Der Haupthandelsgegenstand war Ziegeltee (S. 167). Obwohl dieser jetzt in Rußland zum großen Teil durch indischen Tee, der aus deni Wasserwege eingeführt wird, verdrängt ist, werden doch hente noch jährlich für etwa 70 Mill. Mk. auf der alten Straße befördert. Sehr groß ist das Wasserstraßennetz. Mehr als 10000 km der Flußläufe können mit großen, fast 50000 mit kleinen Dampfern befahren werden. Leider aber sind die Flüsse 5—7 Monate zugefroren; doch werden sie in dieser Zeit mit Vorliebe von Schlitten benutzt. Von größter Bedeutung für die Erschließung Sibiriens ist die Überlandbahn (Transsibirische Bahn), die in den Jahren von 1893 bis 1903 erbaut worden ist und bei Wladiwostok endet. Die Sibirische Bahn beginnt bei Tscheljabinsk am Ural und führt über Omsk, Krasnojarsk und Jrkutsk zum Baikalsee. Anfangs wurden die Züge hier auf einem großen Dampfer, der mit gewaltigen Eisbrechern versehen war, übergesetzt und rollten dann auf der Bahn weiter bis Nertschinsk, von wo die Weiterfahrt auf Dampfern die Schills und den Amur abwärts bis Chabarowka erfolgte. Hier bestieg der Reisende den Zug der Ussuribahn, die ihn südwärts nach Wladiwostok brachte. Da aber die Benutzung des Sees und der Flüsse, namentlich im Winter, große Verkehrsstockungen verursachte, schritt man zum vollen Ausbau der Linie. Man umging das Südwestende des Baikalsees, wobei in dem ganz gebirgischen Gelände gewaltige technische Schwierigkeiten zu überwinden waren, und erhielt von China die Erlaubnis, die Bahn auf kürzestem Wege quer durch die Mand- schurei nach Wladiwostok zu führen. So entstand ein ununterbrochener Schienenweg von reichlich 7000 km, der längste der Erde. Die Kosten für den Bau beliefen sich auf über 2 Millarden Mk. Mit der Sibirischen Bahn steht eine andre wichtige Linie in Verbindung, die Mandschurische Bahn von Charbin über Mukden nach Dalny und Port Arthur, und von dieser zweigen sich wieder ab eine Linie nach Peking und eine nach Korea. In 131lt Tagen kann man jetzt von Berlin nach Wladiwostok, in 15 Tagen nach Peking ge- langen, während die Fahrt dorthin zu Schiffe durch den Sueskanal mehr als die doppelte Zeit beansprucht und doppelt so teuer ist. Die Personenzüge der Sibirischen Bahn enthalten Luxuswagen der Internationalen Schlafwagengesellschaft und sind mit allen Beqnemlich-
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