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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 188

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 188 — feiten für eine so weite Reise versehen. Der Fahrpreis stellt sich sür die erste Klasse ans etwa 600, für die zweite auf 400 Mk. Die Bahn, deren Betriebsfähigkeit jetzt noch durch die Anlage eines zweiten Gleises erhöht wird, ist für Rußland von außerordentlicher Be- deutung. Sie erleichtert die weitere Besiedlung Sibiriens, ermöglicht einen Versand der Erzeugnisse des Landes und schafft ein Absatzgebiet für die russische Industrie. Nicht minder fördert und stärkt sie aber auch den politischen Einfluß Rußlands in Ostasien und dient dem Weltverkehr durch die bedeutende Abkürzung und Verbilligung des Weges nach Japan und China. — Noch andre Bahnen sind in Sibirien im Bau oder geplant: so die Amurbahn von Nertschinsk den Amur entlang nach Chabarowka (S. 187), um den Weg nach Wladiwostok durch chinesisches Gebiet zu vermeiden, eine Linie von Jekaterinburg über Tjumen nach Omsk und eine von Taschkent (S. 191) ebenfalls nach Omsk (4000 km). Endlich ist eine Abkürzung des Weges nach Peking geplant durch den Bau eines Schienen- weges, der s. vom Baikalsee von der Sibirischen Bahn abzweigt und über Kjachta durch die Mongolei nach Kalgan führt (S. 169). Die Siedlungen find meist klein und liegen oft Tagereisen weit von einander entfernt. Tobolsk (22000 E.) am Jrtisch ist die alte Hauptstadt Sibiriens, liegt aber jetzt abseits von der großen Verkehrsstraße und hat daher an Bedeutung verloren. Auf dem Wasserwege steht es in Verbindung mit Tjumen (30000 E), einer aufblühenden, Gewerbe und Handel treibenden Sladt, dem Endpunkt der Bahnlinie Perm-Jckaterinburg, die bis Omsk weitergebaut werden soll. Tomsk (64000 E.), die Hauptstadt Westsibiriens, liegt ö. vom mittleren Ob, ist durch eine 87 km lange Zweigbahn mit der Überlandbahn ver- Kunden und besitzt seit 1888 eine Universität. In der Nähe liegen wertvolle Kohlenfelder. Barnaul (30000 E.), am Ob, ist der Mittelpunkt des altaischen Bergbaubezirks. Es hat mehrere, meist von Deutschen angelegte Hüttenwerke für Gold, Silber, Kupfer, Blei und Eisen und eine Bergbauschule. Die bedeutendste Stadt Ostsibiriens ist Jrktttsk (52000 E.) an der Angara und der Überlandbahn, 45 km vom Baikalsee. Sie ist der Haupt- platz für den sibirischen Pelzhandel und wichtig für den Verkehr mit China. In rascher Entwicklung begriffen ist Krasnojarsk (34000 E.) am Übergang der Sibirischen Bahn über den Jenissei. Jenseits des Baikalsees, in Transbaikalien, Nertschinsk (7000 E.) an der Schilka, lange berühmt durch seine jetzt erschöpften Silber- und Bleibergwerke. Von Bedeutung ist noch der Abbau von Magneteisenstein. Kjachta, gegenüber dem chinesischen Maimatschin (S. 155), war früher ein wichtiger Platz für den Karawanen- verkehr mit China, zählt aber jetzt nur noch 1000 E. Am Ostknie der Lena Jakutsk (6500 E.), eine alte Stadt mit lebhaftem Pelzhandel. Die Lena ist hier 200 Tage im Jahre zugefroren. Am Ochotökischen Meere das kleine Ochotsk. Die weiter f. im Amurlande gelegenen Orte Nikolajewsk und Wladiwostok sind schon früher genannt worden (S. 156). Bodengestalt und Gewässer. Turan ist ein ziemlich abgerundetes natür- liches Gebiet. Es reicht von den w. Stufenlandschaften Mittelasiens bis zum Kaspischen Meere und Uralfluß und wird im Süden von den Randgebirgen Irans begrenzt. Im N. scheidet es eine Bodenerhebung, die vom Altai zum Ural hinüberführt, von Sibirien. Mit Ausnahme der ö. Stufenländer ist das ganze Gebiet Tiefebene, der Boden eines noch in junger Zeit hier flutenden Meeres. Zahlreiche Seen, darunter die großen Becken des Kaspischen Meeres, 2. Turan oder Westturkeftan. (4.2 Miss, qkm, 10,6 Mill. E., 2.3 auf 1 qkm.)
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