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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 194

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 194 — Hinterindiens und im N.-O., scharen sie sich dicht zusammen. Dadurch entstehen mehrere von einander getrennte Becken: Kleinasien, Iran, Tibet, das Hanhai. Doch auch diese sind Faltenland. Die Ketten waren aber hier ursprünglich niedriger als die Rand- erhebungen, und infolge der Abtragung sind sie z. T. in den Schuttmassen begraben, so daß das Land weithin als Ebene erscheint (S. 116, 151). Die Ausrichtung der Gebirge ist zu verschiedenen Zeiten erfolgt. Am Nordrande des Hochlandes, vom Baikalsee an oft- wärts, finden sich sehr alte, nö. gerichtete Faltenzüge, die in die vorkambrische Zeit zurück- reichen. Das übrige Gebirgsland ist jünger und z. T. erst im Tertiär aufgerichtet worden (S. 123). Von andrer Beschaffenheit ist der S.-W. Asiens: Syrien, Arabien, das Hochland von Dekan, Ceylon. Diese Gebiete haben das Gepräge des afrikanischen Tafellandes, mit dem sie ursprünglich ein Ganzes bildeten. Über einem abgetragenen archäischen Faltengebirge sind wagerecht lagernde Schichten von Absatzgesteinen und Lavadecken ausgebreitet. Die Trennung von Afrika erfolgte in der Tertiärzeit durch den Einbruch des Roten und des Arabischen Meeres wie des Persischen Busens. Erst später, in der Quartärzeit, ist Dekan, das lange Zeit eine Insel war, landfest geworden (S. 123). Auch im O. und S.-O. voll- zogen sich zur Tertiärzeit große Veränderungen, die dem Erdteil im großen und ganzen seine heutigen Umrisse gaben. In China, wo eine alte Scholle bestand, sank das Land in Stufen ab, wodurch die Randmeere und die Jnselreihen entstanden (©. 155). Im S.-O. zerbrach die Landbrücke, die nach Australien hinüberführte, und es bildete sich die Indische Inselwelt (S. 144). Überall entwickelte sich an den Bruchlinien eine gewaltige vulkanische Tätigkeit, die vielerorten noch heute nicht erloschen ist (S. 144, 123). In Nordasien war damals nur der ö. Teil Land. Westsibirien und Turan waren mit Wasser bedeckt (S. 183), und im Hanhai griff ein großes Mittelmeer tief in Jnnerasien ein (S. 153). Allmählich trat das Meer zurück, erst aus Mittelasien, dann aus Sibirien, zuletzt aus Turan, wo der Ural- und der Kaspisee seine letzten Reste sind. Das Klima. Ein Erdteil von solcher Riesengröße und so gewaltigen Höhenunter- schieden hat naturgemäß ein sehr mannigfaltiges Klima. s/4 seiner Landmasse gehören der gemäßigten, je */8 der heißen und der kalten Zone an. Asien umschließt die heißeste und die kälteste Gegend der Erde, die des größten Niederschlags und Trockengebiete, in denen Jahre lang kein Regen fällt. Bei Bagdad hat man im Wüstensande eine Wärme von 78° gemessen, in Werchojansk in Sibirien als größte Kälte 69,8°, und die Landschaft Asfam in Voderindien hat die selbst für ein Tropenland ungeheure Regenmenge von 12 in, die in einzelnen Jahren auf 20 m steigt. Von bestimmendein Einfluß auf das Klima Asiens sind in erster Linie die große Längs- und Breitenausdehnung des Erdteils und der gewaltige, von hohen Randgebirgen umschlossene Hochlandsgürtel, der dem Einflüsse des Meeres fast gänzlich entzogen ist. Asien hat daher vorwiegend Festlandsklima mit kalten Wintern und heißen Sommern, deren Gegensätze in den Hochländern durch die dünne Luft noch verschärft werden. In Vorder- und Hinterindien herrscht selbst in den der gemäßigten Zone angehörigen Gebieten ziemlich gleichmäßiges Tropenklima, weil der hohe Gebirgsrand die kalten Nordwinde abhält. Dagegen ist Ostasien viel kälter, als es seiner Lage nach sein müßte, da hier die den größten Teil des Jahres aus dem Innern wehenden Nordwestwinde die Wärme herabdrücken (S. 156 u. 160). Mit der Bodengestaltung hängen auch die herrschenden Winde Asiens zusammen. Den ganzen Winter hindurch liegt über Hoch- und Vorderasien ein Gebiet sehr hohen Lustdrucks. Das hat zur Folge, daß die Luft nach allen Seiten abströmt, besonders stark nach O. und S.-O., weil um diese Zeit auf dem Großen Ozean ein Tiefdruckgebiet liegt und nach W., nach Europa, während im S. der Wall des Himalaja das Abströmen verhindert.
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