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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 227

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
_ 227 _ und starken Brandung gefährlichen Torresstraße geschieden. Die Insel ähnelt in ihrer Gestalt einer Schildkröte, da dem länglichrunden Rumpfe zwei Halbinseln angesetzt find, eine reichgegliederte im N.-O. und eine keilförmig auslaufende im S.-W. Die Küsten sind vorwiegend flach, sumpfig, mit ausgedehnten Mangrovewäldern bedeckt und größtenteils von Korallenriffen umsäumt. Das Innere Neuguineas ist noch fast unbekannt. Die Unzugänglichkeit der Küsten, große Urwälder, schroffe, unwegsame Gebirge, ein höchst ungesundes Klima und die Wildheit der Bewohner setzen der Erforschung große Hindernisse entgegen. Nur die schmäleren Halbinseln sind in der letzten Zeit durchquert worden. Die Insel wird ihrer ganzen Länge nach von hohen Gebirgen durchzogen, die auch den n. Teil ausfüllen. Darunter finden sich Erhebungen von 4000—5000 m. Der S. bildet ein weites Tiefland, das von dem größten Flusse der Insel, dem wasserreichen Fly (flei), durchströmt wird. Das Klima ist tropisch, feuchtheiß und ungesund. Pflanzen- und Tierwelt bilden den Übergang nach Asien. Fast die ganze Insel ist mit Urwäldern bedeckt, in denen Palmen einen Haupt- bestandteil bilden. Nur im trockenen S. finden sich auch Sawaunen. Unter den einheimischen Nutzpflanzen verdient besonders erwähnt zu werden die Kokos- Palme (S. 238), die namentlich in der Nähe der Küste gedeiht, die Sagopalme (S. 126), die in den sumpfigen Niederungen ganze Wälder bildet, und der Muskatnußbaum, von dem es nicht weniger als 30 Arten gibt. Größere Säugetiere fehlen. Zahlreich sind die Vögel, darunter der prächtige Paradiesvogel. Neuguinea ruht auf einem unterseeischen, nach Australien hinüberreichenden Sockel, über dem das Meer nur eine Tiefe von 100—200 m hat. Doch fällt dieser an der Nord- küste zu bedeutender Tiefe ab. Die Hauptinsel ist von einer größeren Zahl kleinerer Inseln umgeben, die als abgetrennte Teile jener zu betrachten sind, da sie sich auf demselben Sockel erheben. Die Gebirge der Insel sind in ihrem Verlauf noch nicht genügend bekannt. S. der Geelwinkbai, auf niederländischem Gebiet, beginnt das ostwärts streichende Karl Ludwig-Gebirge mit mehreren Schneegipfeln, unter denen einer 5100 m erreicht. Wahrscheinlich setzt sich das Gebirge durch das unbekannte Innere der Insel fort und steht in Verbindung mit dem auf der Grenze von Deutsch- und Britisch-Neuguinea verlaufenden Viktor Emanuel-Gebirge. Die sö. Halbinsel wird von der Owen Stanley-Kette erfüllt, die Gipfel von über 4000 m Höhe aufweist. Die Bewohner Neuguineas, die Papua (Abb. 41), gehören zu den Me- lanesiern, die die nach ihnen benannten Inseln bewohnen. Die Melanesier, im ganzen etwa 1j/4 Mill., zeigen manche übereinstimmende Merkmale: mittlere Körpergröße, lange, schmale Schädel, einen großen Mund mit dicken Lippen, eine breite, an der Spitze etwas gekrümmte Nase, starken krausen Haarwuchs und braune bis schwarze Hautfarbe. Im einzelnen aber treten bedeutende Unter- schiede hervor, die ohne Zweifel darauf hinweisen, daß die Bevölkerung aus einer Mischung verschiedener Rassen hervorgegangen ist. So haben auch die Papua ihre besonderen Eigentümlichkeiten. Doch zeigen auch sie keineswegs ein einheit- 15*
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