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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 238

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 288 — Klima. Da die Südseeinseln fast alle der heißen Zone angehören und durchweg klein sind, herrscht überall ein tropisch warmes, aber durch den Einfluß des Meeres ge- mäßigtes, sehr ausgeglichenes Seeklima. Die mittlere Jahreswärme beträgt je nach der Lage 20—26 Die n. Inseln werden vom Nordost-, die s. vom Südostpassat bestrichen. Regen fällt reichlich und nimmt von W. nach O. ab. Sehr stark benetzt werden insbesondere die hohen Inseln an der dem Passatwinde zugekehrten Seite, wo Regenmengen bis zu 400 cm niedergehen. Die Pflanzenwelt hat überwiegend südasiatisches Gepräge. Meeresströmungen, Vögel und Menschen haben den Inseln die Samen von Indien, aber auch von Australien und von Neuseeland her zugeführt. Den üppigsten Pflanzenwuchs haben die hohen Inseln, besonders an der regenreichen Ostseite, wo die Bergabhänge dichte Wälder tragen. An den Küsten findet man häufig Mangrovewaldungen. Spärlicher ist die Pflanzenwelt auf den Koralleninseln, wo hauptsächlich Kokospalmen wachsen. Die einheimische Pflanzenwelt der Südsee hat eine Reihe wertvoller Kulturgewächse. Von Fruchtbäumen kommen vor allem in Betracht: die Kokospalme, der Brotfruchtbaum, die Banane, die Sago- und Arekapalme, von Wurzeln Jams, Taro und Bataten. Die weitaus wichtigste Pflanze ist die Kokospalme. Ihr schlanker Stamm steigt oft bis zu 30 m empor. Die Krone besteht aus etwa 1 Dutzend mächtiger Blätter von sast I in Breite und 4—5 m Länge. Jeder Baum liefert jahraus, jahrein monatlich ein Bündel von 15—25 kinderkopfgroßen Nüssen. Von der Kokospalme wird alles benutzt. Der Stamm dient als Bauholz. Die Fasern der Rinde und der äußeren Nußschalen werden zu Stricken und Matten verarbeitet. Die Gipfelknospen liefern ein vortreffliches Gemüse, den Palmkohl. Die Nußkerne werden zu den mannigfachsten Speisen zubereitet. Die Kokosmilch, eine weißliche Flüssigkeit, die später zum Kern erhärtet, dient als kühlendes Getränk. Durch Auskochen und Auspressen der Kerne gewinnt man das Palmöl, das für die Seifenfabrikation von großer Wichtigkeit ist und neuerdings zur Herstellung von feinen Pflanzenfetten, Palmin, Kokosnußbutter usw., verwendet wird. Der Frachtersparnis halber werden die Nußkerne in getrockneten Stücken, Kopra genannt, nach Europa versandt. Sie bilden den wichtigsten Ausfuhrgegenstand der Südseeinseln. Der Saft der Blütenkolben liefert den Palmwein, ein labendes Getränk, aus dem man weiterhin Essig, Zucker und Arrak herstellt. Die Nußschalen werden zu Gefäßen, Dosen, Löffeln und Knöpfen ver- arbeitet. 6 bis 10 Kokospalmen sind hinreichend, eine Familie mit fast allem, was sie nötig hat, zu versorgen. Der Brotfruchtbaum kommt meist nur auf den hohen Inseln vor. Er liefert P/j bis 2 kg schwere melonensörmige Früchte, die geröstet oder gebacken fast wie Weißbrot schmecken. Die Brotfrucht ist das Hauptnahrungsmittel der meisten Südseebewohner. Drei Bäume sind hinreichend, einen Menschen zu ernähren. Die Tierwelt ist sehr ärmlich. Von einheimischen Säugetieren gab es ursprünglich nur den Fliegenden Hund und eine große, pflanzenfressende Fledermaus. Später sind Haus- tiere eingeführt worden: Hunde, Schweine, Rinder, Pferde, hier und da auch Schafe, und als ungebetene Gäste haben sich Ratten und Mäuse eingefunden. Zahlreicher sind Vögel und Kriechtiere. Durch Farbenschönheit und Artenreichtum ausgezeichnet ist die Tierwelt des Meeres. Insbesondere entzücken durch ihre Farbenpracht die Korallen. Die Bewohner bilden einen Zweig der Malaiischen Rasse (S. 14.j). Wahrscheinlich von den Gewürzinseln aus haben sie sich nach O. verbreitet, teils auf freiwilligen Wanderungen, teils auch von Meeresströmungen und Winden verschlagen. Man unterscheidet zwei Hauptstämme, die Mikronener
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