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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 261

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 261 — Der Mississippi durchfließt auf seinem Oberlaufe eine Reihe kleiner Seen und bildet mehrere Stromschnellen, die letzten bei Miuneapolis, wo der Mittellauf beginnt. Von hier ab ist der schon gewaltige Strom, 3100 km weit, ununterbrochen schiffbar. Er bildet zu- nächst noch ein enges, tiefeingeschnittenes Tal, das sich aber allmählich erweitert. Der Mittellauf endet unterhalb der Missourimündung, wo zum letztenmal? Erhebungen von beiden Seiten zugleich an den Fluß herantreten. Von hier ab durchzieht der Strom bis zur Mündung eine weite, von ihm selbst geschaffene Schwemmlandebene. In unzähligen Krümmungen windet er sich mit äußerst schwachem Gefälle zwischen den flachen, häufig sumpfigen und meist mit Urwaldstreifen bedeckten Ufern hin und bildet zahlreiche Seitenarme und Altwasser. Wegen dieser Einförmigkeit ist darum eine Fahrt auf dem Flusse höchst langweilig. All- jährlich im Frühjahr schwillt der Mississippi gewaltig an; mitunter steigt er um 10—14 m, und früher wurde regelmäßig ein Gebiet von der Größe Bayerns überschwemmt. Durch Stromregelungen und hohe Dämme hat man in nenrer Zeit den Überschwemmungen zu wehren gesucht, aber mitunter brechen die Dämme, wie zuletzt wieder im Jahre 1912, und das Wasser richtet dann wahrhaft furchtbare Verheerungen an. Das Delta des Mississippi beginnt 320 km vor der Mündung und umfaßt 32000 qkm. Ein Drittel davon sind fieberhauchende Sümpfe und Seen. Merkwürdig ist die Art, wie sich das Delta vergrößert. Das Wachstum ist nämlich auf die Mündungsarme des Stromes, die sog. Pässe, be- schränkt. Der weit ins Meer vorragende Hauptarm gabelt sich wie ein Vogelsuß, und alljährlich bei Hochwasser rücken die Mündungen um etwa 50 m vor, während in der übrigen Zeit das Wachstum ganz unbedeutend ist. Der Missouri ist fast so lang wie der ganze Mississivpi, aber wasserärmer und für den Verkehr weniger geeignet, da die Schiffahrt durch Wasserfälle unterbrochen wird. Seine bedeutendsten Nebenflüsse sind der Iellowstone und dcr Plattefluß. Der Ohio entspringt in den Appalachen, ist 1660 km lang und entwässert ein Gebiet von der Größe des Deutschen Reiches. An Wasserfülle kommt er dem vereinigten Mifsouri-Mississippi gleich; ja zur Zeit der Frühjahrsflut entstammen ihm sogar J/3 der gewaltigen Wassermasse, die der Riesenstrom dem Meere zuführt. Um diese Zeit steigt der Ohio bisweilen um 13 bis 20 m, während er im Herbste oft so wasserarm ist, daß die Schiffahrt dadurch behindert wird. Der Ohio ist wegen seines ruhigen Laufes eine ausgezeichnete Wasser- straße. Nur an einer Stelle, bei Louisville, finden sich Stromschnellen, die man durch einen 4 km langen Kanal umgangen hat. Der Fluß durchströmt ein an Naturschönheiten reiches Tal. Die französischen Entdecker gaben ihm darum den Namen Belle Rivikre, und aus demselben Grunde hat man ihn auch den Amerikanischen Rhein genannt. Man kann beim Missiisippibecken folgende Teile unterscheiden: 1. Das Obere Mississippibecken bis zur Einmündung des Missouri. Es kann im N. als eine Fortsetzung der Kanadischen Felsplatte angesehen werden, ist hier reich an Seen und Sümpfen und mit Moränenschutt und zahlreichen, z. T. haushohen Findlings- blöcken überdeckt. Nach S. folgen immer jüngere Gesteine, wenig gestörte, meist wagerecht lagernde Schichten aus der Silur- bis Karbonzeit, aus denen vielfach Witterungseinflüsse und das fließende Wasser seltsame Gebilde, Pyramiden, Säulen, Tore, Felsbrücken usw., herausgearbeitet haben. Während die Gebiete des gröberen Moränenschutts noch größtenteils Urwälder tragen, sind die s. Striche, wo das feinere, staik zerriebene Material abgelagert worden ist, zu sehr fruchtbaren Ackerbaugebieten geworden. 2. Das Ohiobecken, ein niedriges Tafelland, das sich an die Appalachen anlehnt. Auch hier haben die Verwitterung und die Flüsse vielfach malerische Landschaften geschaffen. Eine weite Verbreitung hat ein alter, silurischer Kalkstein, der außerordentlich reich an Höhlen ist. Hier liegt im Staate Kentucky die berühmte Mammuthöhle, die größte bis
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