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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 277

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 277 — Portoriko, S. 296 und Hawaii, S. 241). Alle zusammen bilden einen Bundes- staat mit gemeinsamer Verfassung, neben der jeder Staat noch seine eigne Ver- fassung hat. An der Spitze steht ein auf 4 Jahre gewählter Präsident, der seinen Sitz in der Bundeshauptstadt Washington hat. Er teilt die Staatsgewalt mit dem Kongreß, der sich aus zwei Häusern zusammensetzt, dem Senate und dem Repräsentantenhaus. Jener besteht aus je 2 Vertretern sämtlicher Staaten, dieses aus 386 Mitgliedern, die durch allgemeine und unmittelbare Wahl bestimmt werden. Heer und Flotte. Dank der überaus günstigen Lage können sich die B. St. die kostspielige Kriegsrüstung der europäischen Staaten ersparen. Das stehende Heer zählt nur rund 86000 Mann und wird durch Werbung zusammengebracht. Doch sind im Falle der Not alle waffenfähigen Männer von 18—45 Jahren zum Kriegsdienste verpflichtet, und in den einzelnen Staaten bestehen Milizheere zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Stärker ist die Kriegsflotte, dem Range nach die dritte unter den Kriegsflotten der Erde. Sie zählte 1912 169 Fahrzeuge, darunter 32 Schlachtschiffe I. Klasse und 10 Panzer- kreuzer, mit einem Gehalte von 817 000 t. Geschichtliches. Während sich in Süd- und Mittelamerika schon bald nach der Entdeckung des Erdteils Spanier und Portugiesen niederließen, blieb Nordamerika lange Zeit unbeachtet. Ein erster Ansiedlungsverfuch, der zur Zeit der Königin Elisabeth (1534) von England aus im heutigen Virginien gemacht wurde, mißlang. Von dauerndem Er- folge war erst eine Niederlassung, die 1620 von etwa 100 der Sekte der Puritaner an- gehörenden Engländern am Hudson gegründet wurde. Es waren Leute, die um ihrer religiösen Überzeugung willen in ihrem Vaterlande bedrückt wurden und nun jenseits des Ozeans eine neue Heimat suchten, wo sie frei ihrem Glauben leben konnten. Unter un- säglichen Mühen und in stetem Kampfe mit den kriegerischen Eingeborenen machten die „Pilgerväter" das rauhe Land urbar, dessen Hauptstadt das 1630 angelegte Boston wurde. Bald kamen andre Niederlassungen hinzu, und bereits 1643 schloffen sich die Kolonien zu dem Bunde von Neuengland zusammen. Die wichtigste Niederlassung wurde 1681 durch den Quäker William Penn gegründet. Die von ihm und seinen Anhängern besiedelte Landschaft erhielt den Namen Pennsylvanien (Penns Waldland). Um 1700 war schon fast der ganze Küstenstrich bis zu den Alleghanies im Besitze von Europäern. Die s. Gebiete hatle die Regierung 1663 an englische Edelleute vergeben, die hier große Pflanzungen an- legten und zu deren Betrieb Negersklaven einführten. So bildete sich ein folgenschwerer Gegensatz zu den Nordstaaten, die von freien Ackerbauern bewohnt wurden. Unter viel Arbeit und Mühe entwickelte sich hier ein ernstes, kräftiges Volk, in dem die Schlaffheit und Genußsucht der goldgierigen spanischen und portugiesischen Ansiedler Mittel- und Südamerikas keinen Raum fand. Immer neue Einwanderer kamen ins Land; nicht nur Engländer, sondern auch Deutsche, Franzosen, Schweizer und Niederländer suchten jenseits des Ozeans eine neue Heimat und fanden sich als Bürger eines Staates zusammen. Bald wurden die Indianer über die Alleghanies zurückgedrängt und einzelne Niederlassungen an den linken Nebenflüssen des Mississippi gegründet. An diesem Strome aber wie im N., in Kanada, hatten sich schon Franzosen niedergelassen, mit denen es bald zu feindlichen Auseinander- setzungen kam, die mit dem Siege Englands endeten. 1763 mußte Frankreich alle seine Besitzungen abtreten. Die englischen Kolonien, deren Zahl allmählich auf 13 angewachsen war, blieben vom Mutterlande abhängig, hatten aber in der inneren Verwaltung fast völlige Freiheit. An
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