1913 -
Dresden
: Bleyl & Kaemmerer
- Autor: Fick, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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25000, da sich die ehemals eingewanderten Spanier fast alle mit den Indianern
vermischt haben. Am stärksten sind Nordamerikaner und Engländer vertreten,
daneben auch Deutsche, besonders in Guatemala (900), wo sogar eine deutsche
Schule besteht.
Wie in Mexiko, so gab es zur Zeit der spanischen Eroberung auch hier kultivierte
Stämme, besonders im N.-W. (Azteken, Tolteken und besonders die Mayastämme auf der
Halbinsel Aukatau). Reste großartiger Bauwerke legen noch heute Zeugnis davon ab.
Während die Naturvölker im So. des Landes meist zugrunde gegangen sind, haben sich
die kultivierten Stämme zum großen Teil unvermischt erhalten, so daß sie heute reichlich
die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Sie haben sich viel von europäischer Kultur an-
geeignet, sind katholische Christen und bedienen sich meist der spanischen Sprache.
Wirtschaftliches. Mittelamerikcr könnte im Wirtschaftsleben der Erde eine
große Rolle spielen, aber die ungeordneten staatlichen Zustände, die sich nnauf-
hörlich wiederholenden Unruhen und Bürgerkriege und die Trägheit seiner Be-
wohner haben eine kräftige wirtschaftliche Entwicklung bisher gehindert. Boden
und Klima eignen sich vorzüglich zum Anbau tropischer und halbtropischer Ge-
wüchse. Doch nur Kaffee wird in bedeutenden Mengen ausgeführt, besonders
aus Guatemala, wo Deutsche große Pflanzungen angelegt haben. Von andern
Erzeugnissen kommen Kakao, Zucker, Tabak, Kautschuk und Baumwolle in
Betracht. Eine große Bedeutung hat in letzter Zeit in einigen Staaten der
Anbau von Bananen gewonnen, da diese Früchte jetzt in großen Mengen nach
Europa ausgeführt werden. Die Hauptgetreidearten sind Weizen und Mais.
Die Hochländer dienen der Viehzucht. Der früher von den Spaniern eifrig
betriebene Bergbau ist jetzt unbedeutend. Er liefert Gold, Silber, Blei, Zinn
und Kupfer. Die Industrie ist zum größten Teil Hausgewerbe. Für die Aus-
fuhr kommen hauptsächlich nur die aus feinem Palmstroh gefertigten teuren
Panamahüte in Betracht. Die Verkehrswege sind noch wenig entwickelt. 1911
gab es nur 2250 km Eisenbahnen. Die Gesamtausfuhr der Länder hatte 1911
einen Wert von 155, die Einfuhr von 152 Mill. Mk.
Staatliches. Der N.-W. Mittelamerikas und der größte Teil der Halbinsel
Jukatan gehören zu Mexiko. Das übrige Gebiet verteilt sich auf 6 selbständige
Freistaaten: Guatemala, San Salvador, Honduras, Nikaragua, Kosta-
rika, Panama und die britische Kolonie Honduras.
Mittelamerika stand seit seiner Entdeckung unter spanischer Herrschaft. 1821 riß es
sich nach längeren Kämpfen vom Mutterlande los, und die bisherigen Provinzen ver-
einigten sich 1823 zur Republik der „Vereinigten Staaten von Mittelamerika". Der Bund
hatte aber keinen Bestand und löste sich 1839 in fünf selbständige Staaten auf. Zu diesen
kam dann 1903 als sechster noch Panama, das sich mit Hilfe der Nordamerikaner von
Kolumbien losgerissen hatte.
1. Guatemala (113000 qkm, 1,8 Mill. E., 15 auf 1 qkm), der wichtigste unter den
mittelamerikanischenstaaten, erzeugt große Mengenvon Kaffee (Ausfuhr 1911: 39 Mill. Mk.).
Mehr als die Hälfte davon geht nach Deutschland. Die Pflanzungen sind zum großen
Teil von Deutschen angelegt worden. Die Hauptstadt Guatemala (80000 E.) liegt