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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 292

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 292 — erwies sich der Landstrich zwischen Kolon und Panama, einmal, weil sie die kürzeste Verbindung zwischen beiden Meeren ist, und zum andern, weil der Boden hier nur zu einer Höhe von 85 m ansteigt. Der Kanal war als Schleusenkanal gedacht. Seine Länge wurde auf 73 km berechnet, die Kosten auf 675 Mill. Mk. veranschlagt. Aber der Ausführung, mit der man 1881 begann, stellten sich ungeahnte Schwierigkeiten in den Weg. Es crgab sich, daß nicht, wie man berechnet hatte, 75, sondern 150 Mill. edw Erde ausgehoben werden mußten. Das Gestein erwies sich als viel härter, als man angenommen hatte. Dazu kam, daß das ungesunde Klima Tausende von Menschen hinwegraffte und Arbeiter darum uur zu unglaublich hohen Löhnen zu gewinnen waren. So gingen die Geldmittel rasch zu Ende, und 1889 mußten die Arbeiten eingestellt werden. Der Panamakrach hatte dann noch eine Reihe böser Prozesse im Gefolge, durch die große Unterschlagungen ausge- deckt wurden und die beinahe auch den Leiter des Unternehmens, den verdienten Lesseps, ins Gefängnis gebracht hätten. Um wenigstens einen Teil der aufgewendeten Gelder zu retten, bildete sich 1894 die Panama-Baugesellschaft, die aber ihre Arbeiten auch nicht zu Ende führen konnte. Inzwischen waren die Nordamerikaner mit dem Plan hervorgetreten, einen Kanal an andrer Stelle, nämlich durch die Nikaraguasenke, zu bauen. Ter Plan kam aber nicht zur Ausführung, da die Panamagesellschaft 1904 alle ihre Rechte gegen die Summe von 168 Mill. Mk. an die Union verkaufte, die nun den weiteren Bau auf Staatskosten übernahm, nachdem sie sich schon 1900 durch einen Vertrag mit England das alleinige Recht zum Bau und Betrieb eines mittelamerikanischen Kanals gesichert hatte. Der Kanal wird nach den neuen Plänen 79 km lang werden und soll eine Tiefe von 12,5, eine Sohlenbreite von 46 und eine Spiegelbreite von 67 m erhalten. Durch gewaltige Schleusen werden die Schiffe bis zu einer Höhe von 26 m gehoben. Die Kosten hat man auf 1500 Mill. Mk. veranschlagt. Man hofft den Kanal bis zum Jahre 1914 fertigstellen zu können. Der Bau des Kanals wird als technische Leistung den des Sueskanals weit übertreffen, an Bedeutung für den Verkehr aber beträchtlich hinter ihm zurückbleiben. Die europäischen Schiffe werden nach Süd- und Ostasien und Australien auch ferner den kürzeren Weg durch den Sueskanal nehmen. Nur die Westküste Amerikas wird durch den Panamakanal Europa bedeutend näher gerückt. Die Wegkürzung beträgt z. B. von Hamburg nach Valparaiso 2400, nach Gnayaquil 6800, nach San Franzisko 13000 km. Den Hauptgewinn werden die Vereinigten Staaten haben, die durch den Kanal nicht nur eine kürzere Verbindung nach der Westküste Südamerikas, sondern auch nach Ostasien erhalten, wo sie wahrscheinlich dem europäischen Handel empfindliche Verluste bringen werden. V. Westindien. Allgemeines. Die Westindischen Inseln bilden einen gewaltigen, gegen 4000 km langen Bogen, der sich von den Halbinseln Dukatan und Florida bis zur Nordküste Südamerikas hinzieht. Sie stellen eine zweite, wenn auch unter- brochene Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika her und begrenzen gegen N.--O. und O. das große amerikanische Mittelmeer. Dieses besteht aus zwei ungleichen Teilen, dem gewaltigen, 1,5 Mill. qkm umfassenden Busen von Mexiko und dem doppelt so großen Karibischen Meere, die durch die 200 km breite Aukatanstraße zusammenhängen. Die Inseln gliedern sich in 3 Gruppen oder Reihen: die Balmmainseln, die Großen Antillen (Kuba, Haitis Portoriko, Jamaika) und die Kleinen Antillen. Die erstgenannte Gruppe
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