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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 296

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 296 — 2. Haiti (ha-!ti, 77000 qkm, 3,2 Mill. E., 42 auf 1 qkm) ist reich gegliedert und fast ganz von Gebirgen erfüllt. Es hat viel fruchtbaren Boden, ist aber infolge der Trägheit seiner Bevölkerung, die fast ganz aus Negern und Mulatten besteht, schlecht an- gebaut. Die Hauptausfuhrerzeugnisse sind Kaffee, Blauholz und Kakao. Die Insel gehörte erst den Spaniern, die aber 1697 die Westhälfte an Frankreich abtreten mußten. 100 Jahre später machten sich die Bewohner in blutigen Aufständen frei und vertrieben alle Weißen. Die Unruhen aber dauerten fort. Bald war das Land ein Königtum, bald eine Republik. Jetzt gibt es auf der Insel zwei Staaten: a) der w. kleinere Teil ist die Negerrepublik Haiti (29000 qkm, 2,5 Mill. E.). Die Bevölkerung besteht zu 9/10 aus Negern, zu 1/10 aus Mulatten. Nur etwa 2000 Weiße wohnen im Lande, darunter 700 Deutsche. Die Sprache ist ein verderbtes Französisch; die frühere französische Kultur aber ist ganz verfallen. Die Hauptstadt ist Port au Prinee (pür to Prängß, 100000 E.). — b) Die Dominikanische Republik (49000 qkm, 67s000e.) wird hauptsächlich von Mulatten bewohnt. Der Hauptort ist S a n t o D o m i n g o (20 000 E.). 3. Portor!ko (9000 qkm, 1 Mill. E., Iii auf 1 qkm), d. h. reicher Hasen, ist ganz gebirgig, hat ein gesundes Klima, sehr fruchtbaren, vorzüglich angebauten Boden und eine dichte Bevölkerung. Die Haupterzeugnisse sind Zucker, Tabak, Kaffee und Früchte. Die Insel gehört seit 1898 den Vereinigten Staaten. Die Hauptstadt ist San Juan (32000 E.). 4. Jamaika (11000 qkm, 830000 E., 76 auf 1 qkm), ebenfalls gebirgig, gehört den Engländern. Die große Mehrzahl der Bewohner sind Neger und Mulatten. Die früher reiche Insel ist seit Aufhebung der Sklaverei sehr zurückgegangen und hat erst in letzter Zeit wieder angefangen, sich zu heben. Zucker und Kaffee, die früheren Haupt- erzeugnifse, haben jetzt nur noch einen bescheidenen Anteil an der Ausfuhr. An erster Stelle stehen heute Früchte, besonders Bananen (1908 für 20 Mill. Mk.), Apfelsinen und Kokosnüsse. Ein anderes bekanntes Erzeugnis ist Rum, der aus dem Saft des Zucker- rohrs hergestellt wird. Die Hauptstadt ist Kingston (kingst'n 50000 E.). e) Die Kleinen Antillen. Sie sind zusammen nur etwa 7000 qkm groß, aber reich an tropischen Erzeugnissen aller Art und meist gut angebaut. Da die Spanier sie unbeachtet ließen, wurden sie von andern europäischen Seemächten in Besitz genommen. Englisch sind: Trinidad, Tobago und Barbados; französisch: Guadeloupe und Martinique; nieder- ländisch: Cura^ao (knrassao); dänisch: St. Thomas und St. Croix (ßängt lroä). Südamerika. Übersicht. Südamerika liegt fast ganz auf der s. Halbkugel. Die ns. Ausdehnung, vom 12. n. bis zum,56. f. Breitenkreise, beträgt 7560 km, die größte Breite 5666 km. Die wagerechte Gliederung ist sehr gering: die Küsten verlausen auffallend geradlinig; große Meeresbuchten und Halbinseln fehlen ganz, und auch an Inseln ist der Erdteil sehr arm. Doch fehlt es nicht an Ein- buchtungen, die für sich betrachtet z. T. recht geräumig find, im Vergleich zur Größe des Festlandes aber unbedeutend erscheinen. Erwähnenswert sind im N. die Bucht von Darien und der Busen von Venezuela mit dem damit in Verbindung stehenden See von Marakaibo, an der Ostküste besonders die großen Mündungstrichter des Amazonenstromes und des La Plata.
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