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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 305

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 305 — zu ungeheuren Mengen angehäuft hat und fest wie Stein geworden ist. Die Verkehrsverhältnisse sind im allgemeinen noch rückständig. Doch führen drei Eisenbahnen von der Küste auf das Hochland, darunter die Linie Lima-Oroya, die bis zur Höhe des Mont Blaue ansteigt und die höchste Bahn der Erde ist. Die Hauptstadt ist Lima (140000 (£.), in einem Tale, 12 km von der Küste. An dieser der Hafen Kallao (kaljäo, 35000 E.)> Auf dem Hochlande liegt Kuzko (30000 E.), die alte Hauptstadt des Jnkareiches (S. 301).. 4. Bolivien (1,5 Mill. qkm, 2,3 Mill. E., 1,5 auf 1 qkm), der einzige Andenstaat, der nicht das Meer berührt, reicht vom 10. 0 s. Breite bis fast zum Wendekreise, liegt also noch ganz innerhalb der heißen Zone. Nur 2/5 seiner Fläche gehören dem Hochgebirge an, 3/5 dem ö. Tieslande (S. 310). Die Kordilleren erreichen in Bolivien ihre größte Breite (800 km) und schließen die schon in Peru beginnende Hochebene von Bolivien ein. Diese ist ein welliges Hoch- land, das durch Hügelzüge in einzelne Becken gegliedert und von tiefen Schluchten durchfurcht wird. Sie erhebt sich im Durchschnitt 4000 m über den Meeres- spiegel und ist ein zum großen Teil abflußloses Gebiet. Die Flüsse und Bäche enden in Salzlachen oder Seen, unter denen der Titikakasee (8000 qkm) der größte ist. Seine Wasserfläche schrumpft aber mehr und mehr zusammen. Das Hochland hat naturgemäß ein kühles und wegen der umschließenden Berge trockenes Klima. Die mittlere Jahreswärme beträgt 6lf2—10 °, die der heißesten Monate 12—14, der kältesten 5°. Baumwuchs findet sich nur vereinzelt; sonst ist das Land Steppe oder Wüste. Doch gedeihen Kartoffeln, Gerste, Kohl n. a. Kulturpflanzen. Die das Hochland einschließenden Randketten erreichen z. T. 5000 m Kammhöhe, und die Pässe steigen bis über 4000 m an. Wie zu den Seiten der Hochebene von Quito, so ragen auch hier zahlreiche, allerdings erloschene Feuerberge empor: in der Ostkette der Sors-ta (6550 m) und der Jllimani (6410 m), in der Westkette der Sahs-ma (6415 m). Die Ostkordilleren sind reich bewaldet, weil sie vom Atlantischen Ozean reichliche Niederschläge erhalten; die Westkette dagegen und deren Vorland sind trocken und dürr, weithin Wüstenhaft. Die Bevölkerung besteht auch hier hauptsächlich aus Indianern und Mestizen. Nur 1j8 sind Weiße. Die wirtschaftliche Entwicklung wird durch die ungünstige Lage sehr gehemmt. Doch führen zwei Eisenbahnen von der Hauptstadt La Paz zur Küste, eine dritte (nach Arika in Chile) ist im Bau. Die Hauptausfuhrerzeugnisse liefert der Bergbau: Zinn (87 Mill. Mk.), Silber (8) und Kupfer (2,3). Im Urwaldgebiete Ostboliviens werden große Mengen von Kautschuk gewonnen (32 Mill. Mk.). Die Hauptstadt ist La Paz (paß, 95000 E.), am Fuße des schneegekrönten Jllimani, 3700 m über dem Meere. In den Tälern der Ostkordilleren liegen Sukre (23000 E.), zeitweilig die Hauptstadt, und die Bergwerksstadt Potosi (25000 <£.), weltberühmt durch chre ^-ilbergruben, die aber jetzt an Ergiebigkeit nachgelassen haben. Zur Zeit seiner Blüte, um die Mitte des 16. Jahrhunderts, soll Potosi 160000 E. gehabt haben. Fick, Erdkunde. Iv. Band.
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