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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 315

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
der Xingu und der Tokautins, diese, Paraguay, Paraua und Uruguay, zu dem des La Plata. Unter den unmittelbar dem Ozean zugehenden Strömen ist der bedeutendste der 3000 Km lange (San Franzisko, der erst in einem großen, nach N.-O. gerichteten Tale dahinströmt und dann n. O. umbiegend mehrere Gebirgsketten durchbricht, wobei er neben zahlreichen Schnellen den mächtigen 80 in hohen Wasserfall von Paulo Affonso bildet. Das Klima ist mit Ausnahme des s. Teils tropisch. Doch tritt im hochgelegenen Innern, das dem mildernden Einflüsse des Meeres entzogen ist, oft starke Abkühlung ein. Den Küstenlandschaften bringt der einen großen Teil des Jahres wehende Südostpassat reichliche Niederschläge (120—370 cm). Daher findet sich hier eine üppige Pflanzenwelt, z. T. dichter Urwald. Im Innern des Landes ist die Regenmenge gering und noch dazu auf bestimmte Jahreszeiten beschränkt. Zusammenhängende Waldungen sind auf die Fluß- Niederungen und die nach £). gerichteten Bergabhänge beschränkt. Die übrigen Gebiete tragen niedriges Gestrüpp oder hohes Steppengras und vereinzelte Bäume und werden als Kampos bezeichnet. Sie sind aber fast überall anbaufähig; nur im N.-O. des Landes trifft man wasserarme, mit Trockenwäldern bestandene Ebenen, die der Kultur widerstreben und nur zur Regenzeit ein etwas frisches Aussehe« gewinnen. 2. Die Vereinigten Staaten von Brasilien. (8 550 000 qkm, 25 Mill. E., 2,8 auf 1 qkm.) Lage, Gebietsumfang. Brasilien umfaßt zwei natürliche Gebiete: den weitaus größten Teil des Amazonenstromtieflandes und das Brasilische Bergland. Es nimmt fast die Hälfte von Südamerika ein, ist größer als das Festland von Australien, fast so groß wie die Vereinigten Staaten von Nordamerika, 16 mal so groß wie das Deutsche Reich. Die Bevölkerung wohnt hauptsächlich in den Küstenlandschaften, wo die Volksdichte 2—15 beträgt, während das Innere so spärlich besiedelt ist, daß erst aus 5 qkm ein Mensch kommt. Etwa 1i3 der Bewohner sind Weiße, fast 2/5 Mischlinge (Mulatten und Mestizen), Neger, der Rest Indianer. Die Weißen waren ursprünglich fast alle Portugiesen, wie denn Portugiesisch noch heute die Landessprache ist. Später haben sich dann auch Angehörige andrer europäischer Völker in größerer Zahl in Brasilien niedergelassen. In der Zeit ron 1820—1911 sind 1,3 Mill. Italiener, 780000 Portugiesen, 370000 Spanier, 110000 Deutsche, 83000 Russen, 73000 Angehörige Osterreich-Ungarns, und 23000 Franzosen eingewandert. Italiener und Deutsche (S. 316) bilden vielfach geschlossene nationale Niederlassungen. Die Weißen bewohnen vorwiegend die f., weniger heißen Gebiete Brasiliens. Die Neger sind in großer Zahl als Sklaven eingeführt worden. 1851 wurde die weitere Zufuhr verboten, aber die völlige Aufhebung der Sklaverei erfolgte erst 1888. Die Indianer der Küstenlandschaften haben sich mehr oder weniger der europäischen Kultur angepaßt. Sie leben teils zerstreut als Tagelöhner, Hausdiener, Handwerker, Fischer usw. unter der übrigen Bevölkerung, teils auch geschlossen in eigenen Dörfern, so besonders am untern Amazonenstrom. Im Innern des Landes gibt es noch zahlreiche unabhängige, wilde Jndianerstämme. Ihre Kopfzahl wird auf 60000!) geschätzt. Sie ziehen als Horden in den Urwäldern und Steppen umher und leben von Jagd und Fischfang und von den Früchten, die ihnen die Natur von selbst
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