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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 321

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 321 — nur an den Flußufern. Dazwischen breiten sich lichte Trockenwälder und Grasfluren aus. Das weite, 800 000 qkm umfassende Gebiet wird fast nur von etwa 150 000 Indianern bewohnt, kräftigen, kriegerischen Stämmen, die größtenteils in noch ungebändigter Wildheit als Jäger und Fischer umher- streifen. Sie sind Todfeinde der immer weiter vordringenden europäischen Ansiedler, die bis jetzt erst die Ränder in Besitz genommen haben und oft blutige Kämpfe führen müssen. Weiter s. bis zum Kolorado, der als Grenze gegen Patagonien ange- sehen werden kann, folgen die eigentlichen Pampas, die ein Gebiet von der anderthalbfachen Größe des Deutschen Reiches einnehmen (740 000 qkm). Sie sind ein ganz ebenes, nach den Kordilleren zu hügeliges Land mit meist fruchtbarem Löß- und Humusboden. Das Klima ist gemäßigt und angenehm (14—17° Jahreswärme), die Niederschläge aber spärlich und meist auf den Sommer beschränkt. Daher ist der größte Teil der Pampas Steppe, die nur an den wenigen Flüssen von Uferwäldern unterbrochen wird. Vor einigen Jahrzehnten noch dienten die Pampas fast ausschließlich der Viehzucht. Seitdem aber hat der Ackerbau immer größere Gebiete erobert und an Bedeutung jene weit überholt. Patagonien ist ein Hochland, das sich von den Kordilleren, wo es eine Höhe von 800—1000 m hat, allmählich nach O. hin senkt. Ebenen wechseln mit hügeligen und bergigen Strichen. Die Flüsse haben sich tiefe und breite Täler ausgewaschen. Obwohl das Land unter der Breite Süd- und Mittel- europas liegt, ist das Klima, wenigstens im mittleren und s. Teile, recht rauh, dazu auffallend stürmisch und infolge der fast beständig wehenden Westwinde (S. 306) trocken. Daher ist das Land unwirtlich, waldlos, mit Buschwerk oder hartem Gras bedeckt. Die Bevölkerung besteht fast ganz aus Indianern, die von Jagd und Fischfang leben, z. T. auch Viehzucht treiben. Die Patagonier sind ein außerordentlich großer, im Durchschnitt 180 cm hoher Menschenschlag, aber geistig tiefstehend. Europäer haben sich nur am Nordrande und an einigen Küstenpunkten niedergelassen, wo sie Viehzucht im großen betreiben. Die Staaten. 1. Argentinien (2,8 Mill. qkm, fünffache Größe des D. R., 7,1 Mill. E., 2,5 auf 1 qkm) ist nächst Brasilien der größte Staat Südamerikas. In die Alte Welt versetzt, würde es von Hamburg bis Tripolis reichen. Es umfaßt drei natürliche Gebiete: den größten Teil des Pampastieflandes, das Hochland von Patagonien nebst dem ö. Teile des Feuerlandes und die Osthälfte der Kordilleren, f. vom Wendekreis. Die Bevölkerung besteht zu mehr als 9/10 aus Weißen, hauptsächlich Romanen. Reichlich die Hälfte ist spanischer Herkunft, weshalb auch Spanisch Fick, Erdkunde. Iv. Band. Y1
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