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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 323

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 323 — In seinen gebirgigen Teilen hat Argentinien mancherlei Bodenschätze: Gold, Silber, Kupfer n. a. Metalle. In letzter Zeit hat man auch Kohlen und Erdöl gefunden. Der Bergbau ist aber noch wenig entwickelt. Dasselbe gilt von der Industrie, die sich hauptsächlich auf die Verarbeitung der Erzeugnisse des Ackerbaus und der Viehzucht erstreckt. Die wichtigsten gewerblichen Anlagen sind die Großschlächtereien mit Einrichtungen zur Herstellung und zum Versand von Gefrier-, Büchsen- und Trockenfleisch (S. 219), Fleischextrakt, ferner Gerbereien, Molkereien, Getreidemühlen, Brauereien usw. Für den Berkehr bilden der La Plata und seine Nebenflüsse wichtige Schiffahrtsstraßen. Die Eisenbahnen hatten 1911 eine Länge von 32 000 km. Eine Linie führt über die Anden nach Chile. Der Außenhandel betrug 1911 2800 Mill. Mk. (A. 1314, E. 1486). Haupt- gegenstände der Ausfuhr waren: Weizen (für 327 Mill. Mk.), Wolle (204), Häute (179), Fleisch (176), Leinsamen (136>, Quebracho (48), Fett (48), Hafer (47). Unter den Handels- ländern stehen England, die Bereinigten Staaten und Deutschland an erster Stelle. Der Handel mit Deutschland hatte einen Wert von 626 Mill. Mk. (A. 370, E. 256). Argen- tinien führte aus nach D. Wolle (102), Weizen (86), Rinderhäute (58), Leinsaat (48), Kleie (19), Mais (15), Quebracho (13), Hafer (10). Es erhielt u. a. Eisen und Eisenbahn- schienen (20), Baumwollwaren (13), Geschosse, Ofen, Röhren (9), Eisendraht (7), Zink (7), Lokomotiven (5,6). Staatliche Verhältnisse, Siedlungen. Argentinien ist ein Bundesstaat, der aus 14 ziemlich selbständigen Provinzen und 10 Territorien besteht. Die Regierung wird von einem auf 6 Jahre gewählten Präsidenten in Verbindung mit zwei Kammern geführt. Es besteht allgemeine Wehrpflicht mit einjähriger Dienstzeit. Obwohl der Schulzwang eingeführt ist und der Unterricht unentgeltlich in staatlichen Anstalten erteilt wird, ist die Volksbildung noch sehr rückständig. Etwa die Hälfte der Bevölkerung kann weder lesen noch schreiben. Die Mehrzahl der Bewohner ist katholisch, doch besteht volle Religions- sreiheit. Die größeren Siedlungen liegen fast alle im mittleren Teile des Landes. Buenos Aires (ä-ires, 1,4 Mill. E.), die Hauptstadt, liegt am Mündnngstrichler des La Plata und ist die größte Stadt Südamerikas. Es ist eine neuzeitlich gebaute, reiche Weltstadt mit vielen hervorragenden Bauwerken. La Plata (95 000 E.) ist der Hauptsitz der Verwaltungs- behörden und der gelehrten Anstalten, hat aber neuerdings auch Bedeutung als Handelsplatz erlangt. Am Parana Rosario (210000 E.), der Endpunkt der Seeschiffahrt auf dem großen Strome, bedeutend als Handels- und Fabrikstadt. Weiter ö. K6rdoba (95000 E.) mit einer Universität; am Fuße der Anden, an der Bahnlinie nach Chile, Mendoza (40000 E.), weiter n. Tukuman (66000 E.). 2. Paraguay (253 000 qkm, 716 000 E., 3 auf 1 qkm), neben Bolivien der einzige Binnenstaat Südamerikas, liegt zum größeren Teil zwischen dem Parana und dem Paraguay und erstreckt sich nach W. hin noch über einen beträchtlichen Teil des Gran Chako. Nur das Zwischenstromland ist für die Kultur gewonnen, hat viel fruchtbaren Boden und eignet sich zum Anbau tropischer und halbtropischer Gewächse. Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Mischlingen, etwa 50 000 Indianern und 18 000 Weißen. Die Wirt- 21*
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