1913 -
Dresden
: Bleyl & Kaemmerer
- Autor: Fick, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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schaftlichen Zustände sind noch sehr rückständig. Der Wert des Außen-
Handels belief sich 1910 aus 44 Mill. Mk. (A. 20, E. 24). Ausfuhr-
gegenstände sind Matetee, Tabak, Häute, Quebrachoholz. Die Hauptstadt ist
Asuncion (60 000 E.).
3. Uruguay (187000 qkm, 1,2 Mill. E., 6 auf 1 qkm) zwischen dem
untern Uruguay, dem La Plata und dem Meere, ist größtenteils Hügelland
und hat ein halbtropisches, gesundes Klima. Die Bewohner sind sast alle
Weiße, vorwiegend Portugiesen und Spanier. Die Haupterwerbsquelle ist die
Viehzucht (12 Mill. Rinder, 24 Mill. Schafe, 1 Mill. Pferde). Daneben
gewinnt auch der Ackerbau immer mehr an Bedeutung. Die reichlich vor-
handenen Bodenschätze werden noch wenig ausgebeutet. 1910 erreichte der
Wert des Außenhandels 354 Mill. Mk., der sich nahezu gleich auf Aus- und
Einfuhr verteilte. Ausgeführt wurden Erzeugnisse der Viehzucht (174 Mill. Mk.),
des Ackerbaus (4), des Bergbaus (7,6). Hauptstadt ist Montevideo (310000 E.).
Fray Bentos (5000 E.) am Uruguay hat großartige Schlächtereien und
Anstalten zur Herstellung von Gefrierfleisch und Fleischextrakt.
X. Amerika im assgemeinen.
Weltstellung. Amerika ist als einziges Festland der w. Halbkugel von
allen andern Erdteilen durch weite Meeresräume getrennt. Das kann als eine
keineswegs vorteilhafte Lage angesehen werden. Doch ist diese immerhin
günstiger als die Afrikas und Australiens. Insbesondere Nordamerika ist
erheblich besser gestellt, da hier die trennenden Meere weniger breit sind und
ihm zudem die Hauptkulturländer der Alten Welt gegenüberliegen, Europa auf
der einen, Japan und China auf der andern Seite. Der Weg von Europa
nach Nordamerika ist erheblich kürzer als der nach Süd- und Ostasien. Zudem
erfreut sich Amerika einer Naturausstattung, der gegenüber die Ungunst
seiner Lage kaum ins Gewicht fällt. Zwar ist die wagerechte Gliederung
weniger reich als bei Europa und Asien, aber die Küste, namentlich die Nord-
amerikas, hat eine Menge kleiner Buchten mit vortrefflichen Häfen, und auf
den Niesenströmen können selbst große Seeschiffe weit ins Land hineingelangen.
Die Bodengeftalt zeigt eine ähnliche Mannigfaltigkeit wie die Asiens: große
Tiefebenen, mächtige Hochgebirge und ausgedehnte Hochländer. Aber Amerika
ist dadurch bevorzugt, daß die Hochlandschaften nur etwa die Hälfte seiner Fläche
einnehmen gegen 2/3 in Asien. Kein andrer Erdteil hat so große, so wohl
bewässerte, für den Anbau aller möglichen Kulturgewächse geeignete Tief-
ebenen wie Amerika. Einen weiteren großen Vorzug besitzt der Erdteil in
seinen Flnffen. In den großen Tiefländern konnten sich Riesenströme ent-
wickeln, die mit ihren Nebenflüssen ein Wasserstraßennetz darstellen, an das
keines der andern Erdteile heranreicht, und die häufig niedrigen Wasserscheiden