Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 337

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 337 — Bodengestalt. Die Küste Togos ist flach und besteht aus einem mehrere km breiten, mit Gestrüpp und schlanken Kokospalmen bewachsenen Sandstrande, der sich nur einige vi über das Meer erhebt. Sie ist hafenlos, und die Schiffe müssen in weiter Entfernung vom Lande auf offener Reede vor Anker gehen. Die Landung wird noch erschwert durch die fast beständig tobende starke Brandung, die gefürchtete Kalema. Obwohl die Eingeborenen in der Führung ihrer flachgehenden schweren Boote große Geschicklichkeit besitzen, kamen doch früher häufig Unglücksfälle vor. Fast regelmäßig wurden die Insassen von den hochgehenden Sturzwellen überschüttet, Warenballen ins Meer geschleudert und andere vom Seewasser verdorben. Deshalb hat die Regierung in Lome, dem einzigen heute noch für den Schiffsverkehr in Betracht kommenden Küstenplatze, eine 350 m weit ins Meer hinausreichende eiserne Landungsbrücke erbaut, die mit Schienengleisen und Dampfhebekränen versehen ist und eine gefahrlose Landung der Boote ermöglicht. Der sandige Küstenstreifen bildet die Nehrung eines dahinterliegenden Haffs, einer Lagune, die sich an der ganzen Sklavenküste hinzieht. Sie ist von hohem Schilfdickicht umsäumt und hat brackiges, schlammiges Wasser. Die Flüsse führen ihr unausgesetzt Sinkstoffe zu, die sie allmählich ausfüllen. An einigen Stellen, z. B. bei Lome, ist die Nehrung bereits mit dem Festlande verbunden. Im Gegensatze zu dem wild brandenden Meere, an dem Küsten- schiffahrt unmöglich ist, bildet das Haff eine ruhige, allerdings nicht tiefe Wasser- straße, die stets von Booten belebt ist, .und an den Ufern liegen zahlreiche Negerdörfer und deutsche Handelsniederlassungen. Hinter dem Haff beginnt mit einem 5—15 m hohen Steilabbruch die Ebene des roten Lehms. Sie steigt in sanften Wellen allmählich nach dem Innern zu an. Nur die tiefeingeschnittenen Flußtäler bringen einigen Wechsel in die einförmige, mit Baum- und Bufchfawannen bedeckte Landschaft (S. 39). Nun folgt das steil aufsteigende Togogebirge, das auf englischem Gebiet hart an der Küste beginnt und unsre Kolonie in erst nö., dann n. und zuletzt wieder nö. Richtung durchzieht. Infolge dieses Verlaufes wächst die Breite der Ebene von 70 km. im W. bis auf 300 km im O. Das Gebirge hat die Höhe des Thüringer Waldes und besteht aus einem mittleren Doppelzug, der eine Hoch- ebene einschließt, und zwei seitlichen Reihen von Jnselbergen und kleinen Ketten. Es ist reich an landschaftlichen Schönheiten, unter denen auch malerische Felsbildungen nicht fehlen. •' Jenseits des Gebirges, im Deutschen Sudan, sinkt das Land wieder zu einer im Mittel kaum 300 m hohen, flachwelligen Ebene ab, die nur selten von Bergzügen und vereinzelt aufragenden Granitkuppen unterbrochen wird. An den Flüssen ziehen sich breite, zur Regenzeit weithin überschwemmte Niederungen hin. Gewässer. Der bedeutendste Fluß ist der Volta, der die Kolonie gegen Fick, Erdkunde. Iv. Band. »9
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer