1913 -
Dresden
: Bleyl & Kaemmerer
- Autor: Fick, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Die elfteren liefern ein sehr gntes Erzeugnis, aber da der Kakaobanm einen sehr guten,
noch jnngen Waldboden verlangt, so wird sein Anbau auf die feuchten, schattigen und
fruchtbaren Gebirgstäler beschränkt bleiben und keine nennenswerte Bedeutung erlangen.
Von Bodenschätzen enthält die Kolonie große und wertvolle Eisensteinlager,
besonders in den Gebieten von Banjeli und Bassari n. vom Togogebirge, wo ganze Berge
aus Eisenerz bestehen. Man hat berechnet, daß sich hier allein gegen 20 Mill. t Eisenstein
im Tagbau gewinnen lassen. Ob sich, wenn einmal die Eisenbahn in das Gebiet führt,
der Abbau und der Versand nach Europa lohnen werden, kann eist die Zukunft lehren.
Die deutsche Regierung ist in letzter Zeit eifrig auf die Herstellung guter Verkehrs-
mittel bedacht gewesen. Drei Eisenbahnen sind jetzt im Betrieb. Die 1905 eröffnete
Küstenbahn (44 km) verbindet Anecho, deu Stapelplatz der Erzeugnisse Osttogos, mit
Abb. 65. Baumwollfeld in Togo.
dem Haupthafen Lome. Eine zweite Linie, die Jnlandbahn (119 km), führt (seit 1907)
von Lome nw. nach Palime im Togogebirge. Sie ist besonders wichtig, weil sie den Öl-
Waldgürtel durchschneidet und bis in die für den Baumwollenbau geeigneten Landschaften
hineinreicht. Die dritte Linie, die Togo-Hinterlandbahn (162 km), verläuft von Lome
aus n. nach Atakpame. Sie soll später bis Banjeli (440 km), in das Gebiet der großen
Eisensteinlager fortgeführt werden. Daneben gibt es jetzt auch eine Reihe trefflicher Land-
straßen, die z. T. mit Kraftwagen befahren werden.
Der Außenhandel Togos liegt fast ganz in den Händen deutscher Handelsgesell-
fchaften und hat eine stetige Zunahme aufzuweisen. 1910 belief sich sein Gesamtwert auf
16,3 Mill. Mk. gegen nur 8,5 Mill. im I. 1906 (A. 5,8, E. 10,5). Die wichtigsten
Gegenstände der Ausfuhr waren: Palmkerne und Palmöl (3,3 Mill. Mk.), Kautschuk
(1147000), Baumwolle (456000), Mais (290000), lebende Tiere (105000), Kakao (96000),
Kopra (4l000), Elsenbein (33000), Jams (30090), Bastwaren (25000), Baumwollengewebe
(18000), Schibutter (11000), Erdnüsse (10000).