1913 -
Dresden
: Bleyl & Kaemmerer
- Autor: Fick, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Die heutige Ost- und Südgrenze hat Kamerun erst durch ein Abkommen vom No-
vember 1911 erhalten, worin Frankreich als Entschädigung für die Überlassung Marokkos
ein Gebiet von 275000 qkm von seinem Besitz (Französisch-Kongo) an Deutschland abtrat.
Das neu erworbene Gebiet ist auf dem Kärtchen (Abb. 66) durch Schraffen bezeichnet. An
Frankreich überlassen wurde ein dreieckiges Stück Land (12000 qkm) zwischen Schart und
Logone. Von großem Werte für uns ist insbesondere, daß die Kolonie jetzt an zwei Stellen
durch schiffbare Flüsse mit der wichtigen Wasserstraße des Kongo in Verbindung steht.
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Bodengestalt,Gewässer. Kamerun
gliedert sich in vier natürliche Land-
schaften. Am Meere zieht sich ein
verhältnismäßig schmaler Tiesland-
streifen hin, die Küstenniederung,
aus der im N. der mächtige vul-
kauische Gebirgsstock des Kamerun-
gebirg es emporsteigt. Hinter der
Küstenebene erhebt sich mit gebirgs-
artig gestalteten Steilrändern ein
Hochland, das den größten Teil
Kameruns einnimmt und sich im O.
und S.-O. allmählich zum Kongo-
becken hinabsenkt. Den vierten Ab-
schnitt bildet die Tsadseeniederung
n. vom Tal des Benue.
a) Die Küstenniederung ist im
S. kaum 20 km breit, weitet sich aber
nach N. hin zur vierfachen Ausdeh-
uung. Sie besteht größtenteils aus
weichem Schwemmlandboden, der mit
dichtem, feuchtem Urwald bedeckt ist.
Die zahlreichen, vom Hochland her-
abströmenden Gewässer bilden in
der Ebene ein unentwirrbares Netz
Deuts chexolorwen.
Buren. Vertrag iram.
f.november 1311
erworbenes &etriet
abgetml Gebiet
Maßstab 1:20000000
Abb. 66. Kamerun mit den Neuerwerbungen
des Jahres 1911.
(Aus dem Daheimkalender, Jahrgang 1913.)
von z. T. schiffbaren Flußarmen oder Krieks, ähnlich wie im Spree-
Walde, nur daß alles einen viel großartigeren Zuschnitt hat. Au der flachen
Küste tobt eine furchtbare Brandung, die Kalema, die die Landung sehr
schwierig macht. Indessen ist der n. Teil der Küste günstiger gestaltet, da hier
die Flüsse weite, den Schiffen zugängliche Trichtermündungen bilden. Am wich-
tigsten ist die Kamerun- oder Dualabucht, das Haupteingangstor der Kolonie.
Das haffartige, 400 qkm große Becken hat die Form eines Ahornblattes, an
dessen fünf Spitzen wasserreiche Flüsse münden, unter denen der Mungo und
der Muri die größten sind. Die Bucht ist zwar im allgemeinen seicht, hat