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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 362

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 362 — Flußtäler, die durch den Wechsel der Gezeiten z. T. zu geräumigen Buchten ausgehöhlt worden sind und durch die vorgelagerten Riffe zugleich gegen die Brandung geschützt werden. Die wichtigsten sind Tanga, Daresfalam, Kilwa, Lindi und Mikindani (S. 369). Hinter dem flachen Usersaum steigt das Land plötzlich um 20—40 m an und ist hier mit immergrünem, dichtem Gebüsch oder hohem Gras bedeckt, aus dem zahlreiche Bäume emporragen. Besonders häufig ist die wertvolle Kokos- Palme. Weiter landeinwärts folgt dann die echt afrikanische Steppe (S. 39), die bis zum Fuße des Gebirges reicht. Das Küstenland wird von zahlreichen Flüssen durchströmt, die teils in den regenreichen Randgebirgen entspringen, teils auch ihre Quelle auf dem Hochlande haben. Die meisten führen zwar das ganze Jahr hindurch Wa-fser, aber als Verkehrsstraßen haben sie nur eine geringe Bedeutung. Die Schiffbarkeit ist auf den Unterlauf beschränkt, da sie im Gebirge Schnellen und Fälle bilden, und wird zudem durch den wechselnden Wasserstand sehr beeinträchtigt. Vielleicht aber werden sie mit der fortschreitenden Kultur in andrer Hinsicht Bedeutung gewinnen. Gerade ihres starken Gefälles wegen lassen sie sich leicht zur künst- lichen Bewässerung und zum Treiben von elektrischen Kraftanlagen verwenden, und ein Anfang mit solcher Ausnutzung ist bereits gemacht. Die bedeutendsten Flüsse sind der Pangani, der Rusidschi und der Rovuma. Der Rufidschi, der größte und am meisten verzweigte Fluß des Schutzgebietes, ist ein stattlicher Strom von mehr als Rheinlänge, und es ist ein günstiger Umstand, daß er das Küstenland an der Stelle seiner größten Breite durchfließt. 199 km weit auf- wärts können ihn flachgehende Dampfer befahren, und auch noch weiter hinauf ist er schiffbar. Nur wird sein Lauf hier zweimal durch Wasserfälle gehemmt. b) Das Bergland. Von der Küstenebene aus erheben sich, hier steil, dort durch Stufen vermittelt, die Randgebirge des Ostafrikanischen Hochlandes. Sie erreichen Höhen von 2099 bis 2699 m und gewähren einen stattlichen Anblick. Die Gipfel und Rücken haben meist abgerundete Formen, aber das fließende Wafser hat das Bergland außerordentlich zersägt und eine Menge von bald breiten, bald schluchtenartig einschneidenden Tälern ausgegraben. Infolge des hier reichlichen Regenfalls sind die Gebirge meist mit dichten tropischen Wäldern bedeckt. Doch finden sich auch weite, zur Viehzucht geeignete Grasfluren. So bietet das Gebirge einen reichen Wechsel von anmutigen und wilden Landschafts- bildern und bildet den schönsten Teil unseres Schutzgebietes. Vor allem wichtig aber ist, daß der gut befeuchtete und fruchtbare Verwitterungsboden sich zur An- läge von Pflanzungen eignet, für die sich hier noch weite Gebiete gewinnen lassen. Die Randerhebungen beginnen im N. jenseits des Pangani mit dem landschaftlich schönen, bis 2000 m ansteigenden Usambaragebirge, das man wohl als die Ostafrika- nische Schweiz bezeichnet hat. Die Lage in der Nähe der Küste verschafft ihm nicht nur
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