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1913 -
Dresden
: Bleyl & Kaemmerer
- Autor: Fick, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Gewirr der Klippen, Nadeln, Zacken und Hörner des Mawenfi (d. h. der Gezackte) spottet
jeder Beschreibung, und riesige Schluchten von 200—600 m Tiefe laufen vom Fuße der
Gipfelpyramide nach O. hinunter". Nach N. hin fällt der Kilimandscharo unvermittelt
und steil fast 5000 m tief zu der vorliegenden Hochebene ab, und da diese Seite im Regen-
schatten liegt, ist sie wasserarm und öde. Der entgegengesetzte Abhang dagegen dacht sich in breiten,
flachen Stufen ab und trägt eine reiche Pflanzenwelt. Alle Klima- und Pflanzengürtel der
Erde liegen hier übereinander. In den Steppenlandschaften am Fuße herrscht tropische
Hitze. Zwischen 1100—1900 m finden wir dicht besiedeltes Kulturland. Dann folgt bis
Abb. 71. Blick auf den Kilimandscharo.
(Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth in Leipzig erschienen.)
zu einer Höhe von 2500—3000 m ein breiter Gürtel Hochgebirgswald. An diesen schließen
sich Bergwiesen, die anfänglich noch Bäume und Sträucher tragen. Von 4000 m ab ver-
schwinden alle Holzgewächse; nur niedrige Gräser und Kräuter wie auf den Almen der
Alpen bedecken den Boden. Dann hört der Pflanzenwuchs ganz auf, das nackte Gestein
wird sichtbar, und endlich folgt der Schnee- und Eismantel der Polarzone.
Der Viktoriasee (68000 qkm), eines der größten Wasserbecken der Erde, bedeckt
einen Flächenraum von der Größe Bayerns ohne die Rheinpfalz. Er hat eine unregelmäßig
rundliche Form und sehr zerrissene, an manchen Stellen tief eingebuchtete Ufer. Seine
Tiefe beträgt nirgends über 100 m. Zahlreiche größere und kleinere Felseninseln ragen
aus dem Wasserspiegel empor. Die Userlandschasten enthalten Schilf- und Rohrdickichte,
aber verhältnismäßig wenig Wald. Das Seebecken ist durch einen Kesselbruch entstanden,
worauf schon die Form und die zerrissenen User hindeuten. Ursprünglich hatte die Wasser-
fläche einen weit größeren Umsang als heute.