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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 370

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 370 — Sie liegen zudem weit zerstreut über einen Flächenranm von mehr als der Größe Europas. Beträgt doch die Entfernung zwischen den beiden äußersten Gruppen, den Palau- und den Samoainseln, ein Sechstel des Erdumfaugs! Der Wert der Besitzungen wird ferner beeinträchtigt durch ihre weite Entfernung vom Mutterlande und die bis jetzt wenigstens ungünstige Verkehrslage. Volle 44 Tage ist ein Dampfer von Neapel bis Neuguinea unterwegs. Gleichwohl sind die Südseeinseln ein wertvoller Besitz, der uns mancherlei Rohstoffe aus der Pflanzenwelt liefert und unfrer Flotte geeignete Stützpunkte darbietet. Die Besitzungen verteilen sich auf die drei großen Jnfelgebiete, die man in Ozeanien zu unterscheiden pflegt. Es gehören 1. zu Melanesien: Kaiser Wilhelmsland auf Neuguinea, die Bismarck- und die Salomoninseln; 2. zu Mikronesien: die Karolinen mit den Palauinseln, die Marianen und die Marschallinseln; 3. zu Polynesien: die Samoainseln, Der ganze Besitz ist in zwei Verwaltungsbezirke eingeteilt: Deutsch-Neuguinea, das die unter 1 und 2 genannten Gebiete umfaßt, und Deutsch-Samoa. Die ersten Erwerbungen in der Südsee reichen bis in die Jahre 1884 und 85 zurück. Eine Privatgesellschaft, die Neuguinea-Kompagnie, hatte auf Neuguinea, den Bismarck- und den Salomoninfeln die deutsche Flagge aufgezogen. 1886 übernahm das Reich den Schutz, und 1889 trat die Gesellschaft ihre Rechte an dieses ab. 1886 wurden die Marschallinseln besetzt, nachdem Deutschland bereits anfangs der 70 er Jahre dort eine Kohlenstation angelegt hatte. Die Karolinen, die Palauinseln und die Marianen gingen 1899 durch Kauf von Spanien an Deutschland über, und im selben Jahre wurde auch Samoa erworben. Auf diese Gruppe machten gleichzeitig Deutschland, England und die Vereinigten Staaten Rechte geltend, und es hat langer Verhandlungen bedurft, bis eine Einigung erzielt wurde. Die Vereinigten Staaten erhielten Tutuila, Deutschland Sawaii und Upolu, mußte dafür aber England anderswo Zugeständnisse machen. Ihrem Bau nach unterscheidet man bei den Südseeinseln hohe, gebirgige, meist vulkanische und niedrige, aus Korallenkalk bestehende Inseln (S. 234). Da sie sämtlich der heißen Zone angehören, ist das Klima überall tropisch warm und ozeanisch (S. 227 und 238). Die Pflanzenwelt enthält an wert- vollen Gewächsen insbesondere die Kokospalme, den Brotfruchtbaum, die Banane, die Sagopalme, Jams und Bataten. Auf den Pflanzungen gedeihen Kaffee, Kakao, Tabak und Baumwolle (S. 227 und 238). Die Tierwelt ist nur in Neuguinea gut entwickelt, auf den übrigen Inseln aber sehr ärmlich (S. 227 und 238). Die Bewohner gehören 2 Rassen an, den Papua, die Neuguinea und die benachbarten Inseln bewohnen (S. 227), und den Malaien, die sich wieder in die Mikronesier und die Polynesier gliedern. a) Deutsch-Neuguinea. 1. Kaiser Wilhelmsland (182000 qkm, 110 000 E.), halb so groß wie Preußen, umfaßt den nö. Teil der großen Insel Neuguinea (S. 226). Die Küste ist 800 km lang, meist steil und von Korallenriffen umsäumt, hin und wieder auch flach, sumpfig und mit Mangrovewäldern bedeckt. Sie enthält aber einige gute Häfen, darunter als besten
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