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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 387

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 387 — regelmäßigen Winde umsetzen, z. B. der Wintermonsun in den Sommermonsun übergeht und umgekehrt. Die dann entstehenden Wirbelwinde, die Teifune, wie sie in Ostasien, Tornados und Hurricane, wie sie in Amerika heißen, sind oft von wahrhast furchtbarer Gewalt und richten die schrecklichsten Verheerungen an (Iv, S. 160 und 264). Ii) Örtliche Winde. Außer den großen Luftströmungen treten in manchen Gegenden noch besondere, durch die Bodengestalt bedingte Winde ciuf. Dazu gehört der in Gebirgen häufige Berg- und Tal wind. An warmen Tagen, wenn in den Tälern und an den Bergflanken die Luft aufgelockert wird, bildet sich ein Steigungswind, der die Gebirgsabhänge hinaufweht, während in der Nacht umgekehrt ein kühler Wind von den Bergeshöhen in die Täler und vorliegenden Ebenen hinabweht. Andre örtliche, durch besondere Verhältnisse hervorgerufene Winde sind der Föhn (I, S. 43—49), die Bora <111, S. 72), der Schirokko <111, S. 173) und der Mistral (Iii, S. 223). Die Niederschläge, a) Die Verdunstung. Die Luft enthält stets Wasser- dampf, der ihr durch die Verdunstung, die über allen Gewässern, an der Ober- fläche der Pflanzen und über dem feuchten Erdboden stattfindet, zugeführt wird. Die Menge von Feuchtigkeit, die die Luft aufzunehmen vermag, hängt von der Temperatur ab. Sie steigt und fällt mit dieser. Hat die Luft soviel Wasser- dampf ausgesogen, wie sie zu fassen vermag, so ist sie gesättigt. Ist sie dem Sättigungspunkte nähe, so empfinden wir sie als feucht, im andern Falle als trocken. Trockene Luft wird feucht, wenn man sie abkühlt, feuchte trocken, wenn sie erwärmt wird (I, S. 65—68). b) Arten der Niederschäge. Wird die Luft bis unter den Sättigungs- oder Taupunkt abgekühlt, so verdichtet sich der überschüssige Wasserdampf und wird in Form von Niederschlägen abgesondert. Je nach den Umständen erscheinen diese als Tau, Reif, Nebel, Wolken, Regen, Schnee oder Hagel. Die Menge der Niederschläge wird mit dem Regenmesser ermittelt (I, S. 63—72). o) Verteilung der Niederschläge. Die Niederschläge sind sehr ungleichmäßig über die Erde verteilt. Ihre Menge und die Zeit, in der sie niedergehen, hängt von verschiedenen Umständen ab. Die häufigste und wirksamste Ursache des Niederschlags sind aufsteigende feuchtwarme Luftströme. Sobald diese in höhere Gegenden gelangen, erkalten sie, und der Wasserdampf verdichtet sich zu Wolken und Regen oder Schnee. Daher rühren die fast täglichen Gewittergüsse des tropischen Windstillengürtels) daher wandern in der heißen Zone die Regenzeiten mit dem Hochstande der Sonne (Iv, S. 38); daher tritt auch bei uns gewöhnlich Regenwetter ein, wenn das Barometer fällt und ein Tiefdruck- gebiet heranzieht, während hoher Barometerstand, bei dem sich die Luft abwärts bewegt klares Wetter ankündigt. Einen großen Einfluß auf die Verteilung der Niederschläge haben die Gebirge. Da sie die Winde zum Aufsteigen nötigen, sind sie stets regenreicher als die benachbarten Tiesländer, und selbst in ausgesprochenen Trockengebieten, wie in der Sahara, den Hochländern von Iran und Mexiko, empfangen sie mitunter noch ansehnliche Niederschläge. Streicht ein Gebirge quer zur Richtung des Seewindes, so entzieht es diesem die Feuchtigkeit. Die meerwärts gerichtete, die Luvseite, ist reich an Niederschlägen (Steigungsregen), während die entgegengesetzte, im Windschatten liegende, die Leeseite, viel weniger befeuchtet wird. Hohe Gebirge können sogar das hinter ihnen liegende Land zur Steppe oder Wüste machen (die sö. Randgebirge Afrikas, Iv, S. 62, der Himalaja, 25*
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