1913 -
Dresden
: Bleyl & Kaemmerer
- Autor: Fick, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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strömungen bewirken serner einen Austausch der Erzeugnisse verschiedener
Gegenden. Sie tragen zur Verbreitung nützlicher Pflanzen bei, indem sie Samen an
entfernte Gestade iühren. Ohne sie würden z. B. die Koralleneilande der Südsee öde Felsen
geblieben sein. Mit dem Labrodorstrom kommen ungeheure Fischmengen nach S., die sich
vor dem Golfstrom auf der Neufundlandbank, dem größten Fischereiplatz der Erde, auf-
stauen. Durch den Golfstrom erhalten die baumlosen nordischen Länder Treibholz, das für
die Bewohner zur Herstellung von Schlitten u. a. Geräten geradezu unentbehrlich ist. Von
großer Bedeutung sind endlich die Strömungen auch für die Schisfahrt.
Insbesondere Segelschiffe, aber auch Dampfer, benutzen die Strömungen, um rascher ans
Ziel zu kommen. Tie Äquatorialströmung führte den Kolumbus nach Westindien und
machte Cabral zum unfreiwilligen Entdecker Brasiliens (Iv, S. 328).
3. Das Land oder die Gesteinshülle (Lithosphäre).
a) Der Erdkörper als Ganzes.
Entstehung und Entwicklung der Erde (I, S. 114). — Die Zeitalter
der Erde (I, S. 116). — Die Gesteine der Erde (I, S. 117).
b) Die Umgestaltung der Erdoberfläche in der Gegenwart.
Die Erdoberfläche ist auch heute noch beständigen Veränderungen unterworfen.
Die Kräfte, die ihre Entwicklung und Umgestaltung in der Vergangenheit
bewirkt haben, sind auch jetzt noch an der Arbeit, wenn auch vielleicht nicht
mehr in der Stärke wie früher. Sie wirken teils aufbauend, teils zerstörend.
Man kann sie in zwei Gruppen einteilen, in solche, die in der Erde selbst ihren
Sitz und Ausgangspunkt haben, und solche, die von außen her auf die Erde
einwirken. Die einen bezeichnet man daher als innere oder endogene, die
andern als äußere oder exogene Kräfte.
Innere Kräfte. Alle innern Vorgänge, die eine Veränderung der Erdober-
fläche herbeiführen, lassen sich letzten Endes auf die noch immer fortgehende
Abkühlung der Erde zurückführen. Die Erkaltung bewirkt eine Zusammenziehung
und Zusammenschrumpfung des Erdballs, und dadurch entstehen Hohlräume im
Innern, Schiebungen, Pressungen und Zerreißungen in den Gesteinsschichten
(I, S. 115). Die Vorgänge änßern sich in Hebungen und Senkungen des
Bodens, in Lagenstörungen ursprünglich flachliegender Gesteinsschichten, in
vulkanischen Ausbrüchen und in Erdbeben.
a) Hebungen und Senkungen. Scheinbar lesindet sich das feste Land
in vollkommener Ruhelage. Zahlreiche Beobachtungen zeigen aber, daß dies
keineswegs überall der Fall ist. An vielen Steilküsten, insbesondere auch an
der Norwegens, sieht man in bedeutender Höhe über dem Meeresspiegel sog.
Strandlinien, „die gleich in den Fels eingehauenen Landstraßen meilenweit
an den Gehängen hinlausen und da, wo Fjorde münden, sich auch in diese
hinein fortsetzen." Oft liegen ihrer mehrere übereinander. Sie sind offenbar
von der Meeresbrandung herausgearbeitet worden, worauf auch das sie bedeckende