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1. Deutschland - S. 91

1884 - Leipzig : Brandstetter
91 reiches Steinkohlenlager (zwischen Ottweiler und Saarbrücken) und zahlreiche kleinere Achatlager. Letztere haben die Steinschleiferei als einen besonderen Industriezweig in großartigem Maße veranlaßt. Hauptsitz ist Oberstein. Das produktive (Pfälzer) Steinkohlengebirge mit seinen Jndustrieanstalten und die Achatlager 4) haben nicht wenig zur Hebung der Bevölkerungsdichtigkeit beigetragen und sind neuerdings die Grundlage eines mächtig emporstrebenden städtischen Elementes ge- worden. Dem Hunsrück gegenüber erhebt sich zwischen Main, Rhein, Lahn und Wetterau der Taunus (S. 88). Auf seiner Westseite tritt er der Nahe- mündung gegenüber mit dem Steilabfall des Niederwaldes (331m) unmittelbar an den Rhein. Dieser Höhepunkt, ausgezeichnet durch eine prachtvolle Aussicht, ist im vergangenen Jahre mit der Kolossal- statne der „Germania" geschmückt worden. Nördlich vom Hunsrück breitet sich . das Gebirgsland der Eifel aus. Was ihm vorzugsweise ein ge- birgiges Gepräge aufdrückt, das sind einmal seine sehr zahlreichen, ungemein steil eingeschnittenen, engen, selsigen Thäler, dann die große Menge von isolierten Kegelbergen und ringförmigen Felshöhen. Letz- tere weisen auf die ehemalige Thätigkeit vulkanischer Gewalten in diesen Gegenden hin, denn sie sind von Lava und anderen vulkanischen Produkten bedeckt und umgeben, sie umschließen rundliche, krater- förmige Vertiefungen, die häufig mit Wasser angefüllt sind (Maare: Laacher See); sie erscheinen daher als die Ränder erloschener Vulkane. Man zählt mehr als 80 vulkanische Berge und Hügel. Darum be- zeichnet man den nordöstlichen und den mittleren Teil als „vulka- nische Eifel". Ausgezeichnet ist dieses Gebiet durch eine zahlreiche Menge von Säuerlingen.^) — Das Klima ist infolge der Höhe des ') Gegenwärtig sind die Achatlager derartig erschöpft, daß die dortigen Achat- schleifer gezwungen sind, die für ihre Arbeiten nötigen Steine aus dem Auslande (Brasilien) zu beziehen. 2) Hier müssen die Kinder das Wissenswerteste über die Vulkane erfahren! —Ein Vulkan ist ein (meist kegelförmiger) Berg, der durch einen Kanal mit dem heißflüssigen Erdinnern verbunden ist (oder verbunden war) und zeitweise verschiedenen vulkanischen Produkten als Ausgangs- Punkt dient (oder früher gedient hat). Der Ausdruck „feuerspeiender Berg" sollte niemals gebraucht werden; denn wirkliches Feuer — Verbrennung mit Flamme — hat man noch bei keinem Vulkanausbruch beobachtet (Pilla!?), wie denn im Erdinnern Feuer überhaupt nicht denkbar ist. Die Feuererscheinungen der Vulkane bestehen lediglich in einem glühenden und dadurch leuchtenden Zustand der schmelzen- den Lava und entstehen durch Reflexion der Lavaglut im Erdinnern an den unzähl- baren Dampfbläschen der Rauchsäule. Das sogenannte Zentralfeuer der Erde ist nichts anderes als eine sehr hohe Temperatur (nach Zöppritz über 20 000°), bei welcher alle vorhandenen Stoffe sich im heißflüssigen Zustande befinden. — Die (meist trichterförmige) Öffnung am Gipfel der Vulkane, durch welche die Ausbrüche stattfinden, heißt der Krater (Gipfel-und Seitenkrater!). Ge- v wvhnlich entsteigen demselben nur Rauch, Wasserdampf und Gase, zur Zeit eines Ausbruches aber ungeheure Massen verschiedener vulkanischer Produkte. Die vul- kanischen Auswürflinge sind teils fest (Schlacken, Sand und Asche), teils und zwar vorzugsweise glntslüssig (Lava) und teils lustförmig (Wasserdampf,
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