1913 -
München [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael, Opitz, H.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
116 Asien.
insel ganz nahe an den Indischen Archipel heran, der die Brücke zu Australien bildet.
Gliederung und Lage Hinterindiens erinnern an die Balkanhalbinsel.
In den heißfeuchten Flußniederungen wird besonders Reis angebaut. Groß
ist serner der Reichtum au j£ieffjolg und^Gewürzen^ ^lima, Pflanzen- und Tier-
Welt stimmen im ganzen mif Vorderindien überein. Acalakka ist das erste
Zinnland der Erde.
Tie Bevölkerung gehört der mongolischen Rasse an. Tie herrschende Religion
ist der Buddhismus, der eine Knsteneinteilung nicht kennt. Ihren Namen trägt
die Religionssorm von Buddha, einem Königssohn, der im 6. Jahrhundert v. Chr.
in Indien austrat. Tie Bevölkerung steht nach Abstammung und Religion im
Gegensatz zu der Vorderindiens.
Hinterindien umfaßt folgende Staaten: a) Britisch-Hinterindien besteht aus
Birma mit dem Hauptreishafen Rangnn (300000 E.) und den Straßenanfiede-
luugen (Kolonien) an der Malakkastraße, deren wichtigste Singapore (230000 E.)
ist, der Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Vorderindien, Hinterindien, China und
den Snndainseln. b) Tas Königreich Siam, zu beiden Seiten des Menam, an dessen
Unterlaus Bangkok (629d00 E.) liegt, die Residenz und größte Stadt Hinterindiens,
mit prächtigen Buddhistentempeln (Pagoden), auch bedeutender Reishafen^.e) Fran-
zösisch-Hinterindien mit Hanoi. /j y
/
Indischer Archipel.
Die Inseln des Archipels liegen zu beiden Seiten des Äquators und bilden
die Überreste einer natürlichen Brücke zwischen Südasien und Australien. Sie
gliedern sich in folgende Gruppen: die Groden Sund ainseln, die Kleinen _
Snnd.a^nfe-l«, die A^ukken.oder.gewurzmseln und die Philippinen.
Ihrer Gebirgsnatur nach erscheinen die Inseln als eine ^ortsetzuna des .
Nuterindischen Gebirgssystems, unterscheiden sich aber davon durch _
ihren Reichtum an Vulkanen. Jnfölge'1)es gleichmäßig feuchtwarmen tro-
pischen Seeklimas erzeugen sie Reis, Sago, Kasfee, Tee und Zucker; Pfeffer, Zimt,
Gewürznelken und Muskatnüsse; Tabak, Kautschuk und Baumwolle. Aus der reich-
entwickelten Tierwelt sind die menschenähnlichen Assen (Gibbon, Orang-Utan) und
das zahlreiche Heer der Papageien zu erwähnen.
Tie Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Malmen, die dem Moham-
medanismus ergeben sind. Durch die Inselwelt wurden sie zu tüchtigen Seefahrern /
erzogen. Ausgerüstet mit Segel- und Doppelboot, machten sie lange vor Kolumbus
den Schritt von der Küstenschiffahrt zur ozeanischen Schiffahrt. Heute gewinnt
die wachsende Einwanderung der Chinesen und Japaner immer größere Bedeutung.
Ten Niederländern gehören als kostbarer Kolonialbesitz 1. die vier Großen _
Sundainseln: Sumatra (sumätra), Java (die Südhälfte von) Borneo (börneo)
und Celebes (ßelöbes). Die wertvollste dieser Inseln ist wegen ihres großen
Produktenreichtums Java (Reis. Tee. Kaffee, Zucker), zugleich die volkreichste ^
aller Tropeninseln (doppelt so dicht bevölkert als Preußen). An der Nordküste liegen: :■
Patavia (batafia), die Hauptstadt von Niederländisch-Jndien, und Surabaya, der '
s